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Jahr: 2024
/ Ausgabe: 2024_06_19_Presse_OCR
- S.3
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Tiroler Tageszeitung
TirolerseTageszeitung
„Früher umstritten, heute ausgebucht‘“, Seite 14
19.6.2024
Das Haus der Musik in Innsbruck wurde im Oktober 2018 eröffnet.
Früher umstritten,
heute ausgebucht
Das Haus der Musik wird sechs Jahre alt. Der einstige
Zankapfel der Politik erfreut sich großer Beliebtheit.
Von Markus Schramek
Innsbruck - Das Haus der
Musik (HdM) in Innsbruck:
Seine Errichtung war von hitzigen Politdebatten begleitet,
wie es in den vergangenen
Jahren in der Stadt eben so
üblich war. Schlussendlich
bezifferte der Rechnungshof
die Kosten für den im Oktober 2018 eröffneten neuen
Kulturtempel mit 65,07 Millionen Euro. Die Finanzierungsvereinbarung zwischen
der Stadt, dem Land Tirol und
dem Bund sei damit um 3,67
Millionen Euro überschritten
worden, ermittelte der Rechnungshof des Bundes.
Der Wirbel über die beträchtliche Investition legte
sich rasch, sobald das steuerzahlende Volk das HdM nutzen konnte. Das Ambiente
gefiel. Und der Große Saal,
der hauptsächliche Veranstaltungsort im Haus, entwickelte große Zugkraft.
Termine schwer zu haben
„Wir sind praktisch voll, noch
mehr Veranstaltungen wären mit unserem Personal gar
nicht machbar“, sagt Wolf-
gang Laubichler, der das Haus
der Musik seit Tag 1 leitet. Die
Vorlaufzeit für Buchungen
beträgt aktuell 1,5 Jahre. Das
heißt, wer eine Veranstaltung
im HdM abhalten will, muss
sich lange vorher um einen
freien Termin bemühen.
Laubichler führt den regen
Andrang auf mehrere Faktoren zurück: „Der Große Saal
hat mit maximal 500 Plätzen
eine ideale Größe, die Akustik
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Foto: Thomas Böhm
ist hervorragend und die Miete erstaunlich günstig.“
Nach Auskunft Laubichlers
gelten für den Großen Saal
zwei unterschiedliche Miettarife: 2675 Euro netto für kulturelle Veranstaltungen, 4685
Euro netto für geschäftliche
Events. Ticketing, Technik,
Reinigung und Personal verstehen sich dabei inklusive.
Großteils externe Events
Bis zu 300 Veranstaltungen
pro Jahr finden im HdM statt,
großteils sind es externe Organisatoren. Rund 60 Abende
entfallen auf Eigenaktivitäten der Hausherrin, der Tiroler Landestheater GmbH,
in die das HdM eingegliedert
ist. „Wir können mit den Einnahmen den Betrieb zu zwei
Dritteln selbst finanzieren“,
resümiert Laubichler.
Eine Einschränkung gibt
es Laubichlers Worten zufolge aber doch zu vermerken.
Während klassische Musik
und Chorveranstaltungen im
Haus der Musik akustisch gut
funktionieren, sei der holzverkleidete Saal für kommerzielle Musik nicht geeignet:
„Das geht bei uns nicht.“