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Jahr: 2024
/ Ausgabe: 2024_06_14_Presse_OCR
- S.11
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Tiroler Tageszeitung
gen Sorgen.
W
Fritz Werner, Obmann der Mietervereinigung Südtiroler Siedlung Pradl-Ost,
„Bewohner fürchten um ihre Häuser“, Seite 20
Foto: Schramm
Bewohner fürchten
um ihre Häuser
Im letzten Altbau in der Südtiroler Siedlung in Pradl
soll nicht mehr vermietet oder saniert werden.
Von Monika Schramm
Innsbruck - Vögel zwitschern,
in der Wiese blüht der Klee,
die Äste des knorrigen Apfelbaums hängen voller kleiner
Früchte. „Jeden Baum, jeden
Strauch, alles, was man sieht,
haben wir Mieter selbst gepflanzt“, sagt Fritz Werner. Er
ist der Obmann der Mietervereinigung Südtiroler Siedlung
Pradl-Ost. Jetzt sorgen sich die
Bewohnerinnen und Bewohner um ihr „kleines Paradies“
in Innsbruck. Seit einiger Zeit
stehen zwei der 40 Wohnungen leer. „Uns wurde vermittelt, dass die NHT diese nicht
mehr sanieren will.“
Rund um das Areal mit der
nüchternen Bezeichnung
„Bautengruppe IN-5“ sind
in den letzten Jahren neue
Wohnanlagen entstanden.
Gerüchte, dass auch ihre 40
Wohnungen, die der Neuen
Heimat Tirol gehören, abgerissen werden könnten, gebe
es immer wieder. 2003 sei der
Abbruch im Raum gestanden.
„Aber es kam anders —- auch
dank vieler Gespräche über
unseren Verein“, sagt Fritz
Werner. Das Ensemble wurde
von 2005 bis 2007 mit großem
Aufwand generalsaniert.
„Damit hat sich die technische Lebensdauer der Gebäude um 30 bis 35 Jahre
verlängert“, erklärt NHT-Geschäftsführer Markus Pollo.
Ab zirka 2040 werde aber mit
dem Abbruch und Neubau
begonnen - wie seit 2003 im
städtebaulichen Gesamtkonzept vorgesehen. Dass nun
in leer stehende Wohnungen
nicht mehr investiert werde,
erklärt Pollo so: „Wir schauen
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uns jede einzelne genau an, ob
eine Sanierung wirtschaftlich
Sinn macht.“ Im Falle einer
der betreffenden Wohnungen
sei dies nicht der Fall gewesen.
„Die Sanierung hätte knappe
100.000 Euro netto betragen.“
Wenn in etwa 15 Jahren das
Gebäude abgerissen werde,
rechne sich das nicht. Wird
wieder eine Wohnung frei,
könne es aber sehr wohl sein,
dass diese erneut vermietet
werde. „Befristet bis zum Ende
der technischen Lebensdauer.“ Leerstand sei selbstverständlich ein großes Thema.
„Als gemeinnütziger Bauträger müssen wir sehr genau
mit dem uns anvertrauten
sozialen Kapital arbeiten.“
GR Mesut Onay (ALi), den
die Anrainer kontaktierten,
brachte zum Thema eine Anfrage im Gemeinderat ein.