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Jahr: 2024

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Kronenzeitung

„Innsbruck trotzt dem Trend“, „Themen schlagen in der Stadt auf“, Seite

21
11.6.2024

Dienstag, 11. Juni 2024

w Seite 21

Innsbruck trotzt dem Trend

Bundesweites Ranking in der Landeshauptstadt auf den Kopf gestellt: Platz eins für SPÖ, für

Dominator FPÖ reichte es nur für Rang vier. ÖVP verliert Hälfte ihrer Stimmen von 2019.

in roter Lichtblick, der
E den Genossen in Wien

vielleicht gar nicht auffällt, weil sie andere, gravierendere Probleme haben:
Das ist das Wahlergebnis für
die SPO in Innsbruck. Trotz
gesunkener Wahlbeteiligung
(von 59,7% im Jahr 2019
auf nunmehr 52%) konnten
sie ihren Anteil fast auf die
Stimme genau halten: 9995
Stimmen waren es 2019,
diesmal genau 100 weniger.
Prozentuell schlägt aber
unter dem Strich ein Plus
von 4% zu Buche — und damit Platz eins mit 23,51%
der Stimmen, deutlich über
dem Landesergebnis von
17,98%. Grund zur Freude
kann auch die FPO haben,
die ebenfalls um 4% zulegte.
Zufrieden kann sie aber
nicht sein mit 18,13% insgesamt in Innsbruck, wenn es
tirolweit fast 24% waren.

Koalition VP und Grüne in
Innsbruck abgestraft

Zufrieden könnten die Neos
sein, wenn sie bei der Wahl
im April nicht aus dem Gemeinderat geflogen wären.
Sie steigerten sich von 11
auf 13,5% (plus 2,49%).

Die KPO, die auch 2019
angetreten war, erreichte
4,44% oder 1869 Stimmen.
Was aber nur ein müder Abklatsch dessen ist, was bei
der GR-Wahl geboten wurde, als ALI und KPO zusam-

KOMMENTAR

Themen schlagen
in der Stadt auf

Innsbruck hat wieder gewählt - und im Wesentlichen
das Ergebnis der Gemeinderats- und Bürgermeisterwahl
im April bestätigt. Seit damals gibt es im Innsbrucker
Gemeinderat eine tiefrot-

ERGEBNIS

©

30%

23,51%
(+4,06%)

25%

18,72%
20% (-8 23%)

men fast 7000 Stimmen lukrierten. Womit wir bei jenen
Parteien angelangt wären,
bei denen ein tiefrotes Minus vor dem Ergebnis steht.
Da wären in erster Linie die
Grünen zu nennen. 2019
noch auf Augenhöhe mit
dem damaligen strahlenden
Wahlsieger OVP (26 zu
26,95%), gingen diesmal
5176 Stimmen für sie verloren. Fast so schlimm wie bei
der Kanzlerpartei selbst:
Hier waren es knapp 6000.

15%

10%

5%

0%

rot-grüne Phalanx, die auf
19 Mandate von 40 kommt,
also fast die Hälfte - ohne
die Bürgermeisterfraktion JA
wohlgemerkt. Bei der EU-
Wahl erreichten SPÖ, Grüne
und Kommunisten 47,4 Prozent. Der europaweit zu beobachtende Rechtsruck fand
also in Innsbruck nicht statt.
Und noch eine Besonderheit zeigt sich in Innsbruck:

18,13%
(+4,10%)

EU-WAHL 2024

STADT INNSBRUCK

Krone KREATIV | Quelle: Land Tirol

19,45%
(-6,55%)

GRÜNE

Die Koalitionspartner auf
Bundesebene VP und Grüne
waren in Innsbruck also jene, die abgestraft wurden —
und somit die einzigen mit
einem Minus vor dem Ergebnis. .

Die Landespartei OVP
blickt darüber aber freundlich hinweg. Freude über
Platz eins in Tirol überwiegt. Und darüber, die
FPO prozentuell am weitesten aller Bundesländer auf
Abstand gehalten zu haben.

Entgegen dem Bundestrend
stagniert die SPÖ hier nicht,
sondern legt um 4% zu und
wird sogar stimmenstärkste
Partei. Wohl auch auf Kosten
der KPÖ. Was bedeuten diese Entwicklungen nun? Die
Parteistrategen von ÖVP und
FPO müssen alarmiert sein.
Es gelingt offenbar nicht, im
urbanen Raum die PS, die im
Land zweifellos vorhanden

13,51%
(+2 49%)

2,24%
(N.A.)
| _ DNA |

4,44%
(+3,45)

Doch 18,72% für die
Schwarzen sind eine bittere
Pille, die erst einmal verdaut
werden muss. Ging doch von
einst fast 14.000 Stimmen
fast die Hälfte verloren.
Dass die Volkspartei in
urbanen Räumen oft ein
Problem hat, zeigt sich auch
an den Ergebnissen der Bezirkshauptstädte. Hier sticht
Kitzbühel heraus, wo nach
einem Minus von 17,24%
aber immer noch 31,7% für
die VP übrig sind. phil

sind, auf den Boden zu bringen. Die Blauen dümpeln in
Innsbruck bei 18,1%, die
Schwarzen bei 18,7%. Sicher
ist der Vergleich von EU- und
sonstigen Wahlen wie jener
von Äpfeln mit Birnen. Aber
von den EU-relevanten Themen (Sicherheit etc.) kann
sich Innsbruck nicht abkoppeln. Sie werden auch hier
aufschlagen. Philipp Neuner

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