Pressespiegel seit 2021
Jahr: 2024
/ Ausgabe: 2024_05_6_Presse_OCR
- S.21
Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.
Gesamter Text dieser Seite:
6020 Stadtmagazin
Editorial
„Über einen Neustart mit alten Gesichtern“, Seite 3
Über einen Neustart
mit alten Gesichtern
Michael Steinlechner
eiten hat sich ein Irrtum so gut angefühlt. Ich war mir in den letzten
Monaten, auch oft an dieser Stelle,
nämlich ganz sicher, dass die FPÖ
als stärkste Partei aus dieser Gemeinderatswahl hervorgehen würde, Dass es dann gerade mal der dritte Platz wurde,
überraschte und erfreute mich und viele andere
5.) Er blieb immer sachlich und unangriffig und verliert auch heute noch kein schliechtes Wort über
diejenigen, die ihn erst loswerden wollten und
jetzt plötzlich seine Nähe suchen, und hat damit
wohl den Takt im Wahlkampf vorgegeben.
Bei all dem Lob könnte man fast vergessen, dass die
neue Konstellation, die Innsbruck in eine positivere
äch
zugleich, Analytisch betrachtet ist der g; I
Erfolg der Freiheitlichen auf zwei Faktoren zurückzuführen, Es gibt Wählerinnen, die der FPÖ aus
Überzeugung ihre Stimme geben, und dann gibt
os diejenigen, die damit ihrem Protest gegen das
aktuell herrschende System Ausdruck verleihen
wollen. Letztere haben sich nun offenbar Johannes
Anzengruber zugewandt.
Und so hat unser neuer Bürgermeister recht viel auf
einmal aufgeräumt:
1.) Er flog bei der ÖVP raus und schaffte es trotzdem
oder wahrsch h _ sogar gen aus dem
Stand zur zweitstärksten Partei. Zudem gewann
er die Bürg i Wahl in beeil kender
Weise.
2.) Er ließ damit die vermeintlich neue ÖVP als das
zurück, was sie heute ist: ein kaputter Haufen
rückwärtsgewandter Politstrateg:innen, die das
eigene Glück gerne über das der Wählerinnen
stellen,
3.) Er reduzierte den Stimmenanteil der FPÖ auf ein
Ausmaß, das für eine moderne und offene Stadt
wi@e I bruck irg noch P list,
4.) Es ist ihm gelungen, dass ich erstmals mit Gerald
Depaoli einer Meinung bin. Auch ich finde nämlich, dass ihn Innsbruck nicht verdient hat.
Zukunft füh garnicht soneuist. Anzengruber (damals noch für die ÖVP), Elli Mayr von der SPO
und Georg Willi von den Grünen saßen nämlich schon
G& önl
die letzten sechs Jahre g ül im
und waren alles andere als immer einer Meinung,
Warum sich das jetzt aber tatsächlich ändern könnhl; Wahl,
te, liegt an der D: gie der gesc
Ein selbstbewussterer und reiferer Anzengruber
führt diese neue Konstellation an. Ein tiefenentspannter Georg Willi scheint sich fast zu freuen, dass
er nicht weitere sechs Jahre in der ersten Reihe verbringen muss, und ordnet sich dem neuen Bürgermeister (bislang) uneitel in neuer Rolle unter. Und
auch Elli Mayr ist durch die Wahl gewachsen, aus einer zerrütteten Stadt-SPÖ schuf sie in kürzester Zeit
eine int 3al Wahl| lichkeit. Zynikerinnen
meinen sogar, mit einem anderen Bundesparteivorsitzenden wäre vielleicht sogar noch mehr möglich
gewesen.
Ich wünsche dem neuen alten Trio jedenfalls viel
Glück, Derzeit fühlt es sich so an, als ob alle drei reinen Herzens iftig an der g Vision
eines besseren Innsbrucks arbeiten werden, Möge
der Zauber dieses Anfangs möglichst lange anhalten!
Seite 21 von 31