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Jahr: 2024
/ Ausgabe: 2024_05_29_Presse_OCR
- S.6
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Tiroler Tageszeitung
„Promenade wird wieder öfter zum Sonnendeck“, Seite 5
Bis Mitte Juli wurden drei weitere Sonnendeck-Veranstaltungen am Innufer genehmigt. Jetzt hoffen die Veranstalter auf besseres Wetter.
Foto: Falk
Promenade wird wieder
öfter zum Sonnendeck
Nach dem Probelauf vor zwei Wochen hat der Innsbrucker
Stadtmagistrat die Genehmigung für weitere Sonnendeck-Partys erteilt.
Von Thomas Hörmann
Innsbruck — Jetzt fehlt nur
noch ein bisschen Sonnenschein. Dann kann die Franz-
Gschnitzer-Promenade
hinter der Innsbrucker Universität wieder regelmäßig
zum Sonnendeck werden.
Wie Christian Schneider,
Leiter des Sicherheitsreferats des Stadtmagistrats, bestätigt, haben die Behörden
den Veranstaltern nach der
Generalprobe vor zwei Wochen grünes Licht für weitere
Kultpartys erteilt. „Wir wollten eigentlich schon am Mittwoch (heute) loslegen, aber
das Wetter spielt nicht mit“,
sagt Johannes Steinkopff
vom Veranstalter-Kollektiv:
„Außerdem wäre die Zeit
fürs Organisieren ohnehin zu
knapp geworden.“ Fest steht
aber, dass die Innpromenade
bis zur Sommerpause wieder mehrmals zur Partymeile
wird: „Wir wollen bis 24. Juli
noch dreimal ein Sonnendeck veranstalten“, so Steinkopff weiter. Wie es dann im
Herbst weitergeht, sei noch
unklar und hänge auch vom
Wetter ab.
Die Premiere des Sonnendecks ging am 24. April 2013
auf der Franz-Gschnitzer-
Promenade über die Bühne.
Start und Aufwand waren
bescheiden: Der DJ, der sein
Mischpult auf einen Biertisch
stellte und mit Strom aus der
Uni versorgte, lockte gerade
einmal 40 Besucher an. Doch
Foro: Liebl
Bei öfter stattfindenden Veranstaltungen ist mehr Rücksicht auf die Anrainer
erforderlich.“
Christian Schneider
(Magistrat Innsbruck)
das änderte sich. Im Lauf
der Jahre entwickelte sich
der Geheimtipp zur größten
Studentenparty der Landeshauptstadt. Das Erfolgsrezept: chillige Musik, Eintritt
frei, kein Konsumzwang und
Sonnenschein bis zum Ein-
bruch der Dunkelheit. Zu
Spitzenzeiten versammelten sich 3000 Besucher und
mehr zwischen Ufermauer
und der Uni, wenn über Facebook und Co. - meist sehr
kurzfristig — zum Sonnendeck eingeladen wurde. Aber
auch außerhalb der Partys
entwickelte sich die Franz-
Gschnitzer-Promenade zum
Treffpunkt. Während der
Corona-Pandemie ein Problem, das auf die Sonnendeck-
Veranstalter zurückfiel. Dazu
kamen immer mehr Anrainer-Beschwerden von der gegenüberliegenden Innseite.
Die Folge: Die Gratis-Fete geriet zunehmend in den Fokus
von Magistrat und Polizei. Bis
im Juni 2022 MÜG- und Polizeibeamte anrückten und die
Sonnendeck-Party vor allem
wegen Sicherheitsbedenken
beendeten.
Als im März 2023 auch
noch eine Abdeckungsplatte
der Ufermauer —- angeblich
von Vandalen —- in den Inn
gekippt wurde, war die Veranstaltung vorerst einmal
Geschichte. Die Mauer wurde von Amts wegen monatelang gesperrt, saniert und
dann mit einem Zaun versehen. Somit stand ein großes
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Fragezeichen hinter der Zukunft der Veranstaltung.
Vor zwei Wochen —- nach
fast zweijähriger Pause —
kehrte das Sonnendeck auf
die Franz-Gschnitzer-Promenade zurück und lockte
über 2000 Besucher an. Eine Generalprobe, bei der die
verschärften Auflagen des
Magistrats umgesetzt wurden. 35 Ordner sorgten für
Sicherheit, ein Sachverständiger führte Lärmmessungen durch. In der Vorwoche
setzten sich Behördenvertreter und Veranstalter an einen
Tisch und zogen Bilanz. Das
Fazit: Ein Kritikpunkt von früher, die Müllfrage, „wurde gelöst, die Leute räumten auf“,
sagt Schneider: „Es gab nur
kleinere Probleme.“ Darunter die zulässige Lautstärke,
die im Lauf des Abends überschritten wurde.
Die Konsequenz: Bei den
nächsten Sonnendeck-Veranstaltungen müssen die
Organisatoren auf den Lautstärkepegel achten und „darüber Protokoll führen“, sagt
Steinkopff. Insgesamt seien
der Aufwand und damit auch
die Kosten gestiegen, so der
Mitorganisator, der jetzt auf
Förderungen hofft.