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Jahr: 2024

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Kronenzeitung

„Rathaus als ‚Großbaustelle*‘“, Seite 26

Rathaus als „Großbaustelle”

Massive Umbauarbeiten sind im Innsbrucker Rathaus in Gang - auch organisatorisch: Das

Wohnungsamt wird ausgelagert, ein prominenter Eigentümer freut sich über neue Mieter.

PHILIPP NEUNER

Tiroler Politik
kurz notiert
M ten sind derzeit im
Innsbrucker Rathaus

in Gang. Wie berichtet, beansprucht die neue Koalition so viele Zimmer im
Haupthaus, dass andere Abteilungen ausgelagert werden müssen. Konkret ist das
derzeit das Amt für Wohnungsservice. Geplant ist,
dieses in die Bürgerstraße zu
verlegen. Dort freut sich ein
prominenter _ Eigentümer
über die neuen Mieter: BM
und LH a. D. Herwig van
Staa. Wie viel Fläche die
Stadt beansprucht und zu
welchen Konditionen die
Verträge abgeschlossen wurden, ist noch unklar. Fakt
ist: Der _organisatorische
Umbau hat gerade erst begonnen. Im Haupthaus stehen Aktenvernichter, Malerkübel, Bodenschleifmaschinen und ausrangierte Möbel
in den Gängen, wie ein Lokalaugenschein zeigt. Türschilder sind teils abmontiert, das Vorzimmer zum
Bürgermeisterbüro komplett ausgeräumt: Hier sind
— wie nahezu überall im Bereich der Klubräume —- nun
die Maler am Werk.

Doch wozu braucht die
Koalition 30 Räume? Vermutlich für zusätzliche Mitarbeiter. Die wird Stadtchef
Johannes Anzengruber gut
gebrauchen können, hat er
sich doch ein Mega-Ressort
aufgehalst: Rund die Hälfte
aller Zuständigkeiten liegt

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Der 2. Stock ist aktuell für die JA-Fraktion reserviert. Das Wohnungsamt wnrd ausgesiedelt.

Vorzimmer des Bürgermeisters: Maler am Werk, Möbel weg.

bei ihm. Bei seinem Vorgänger im Amt, Vize Georg Willi
‚ war es nicht viel anders.
Zudem müssen noch einige Baustellen aufgeräumt
werden, die Willi hinterlassen hat. Seine Art der Personalführung war ja mehr als
umstritten, wie sich am Beispiel der Ex-Personalchefin
gezeigt hat. Dieser Fall ist
noch immer nicht ausgestanden. Denn ihr Nachfolger, ein ausgewiesener Fachmann auf seinem Gebiet, hat

nun bei der Staatsanwaltschaft Anzeige gegen Willi
erstattet. Der Vorwurf: Dieser habe ihm die sondervertraglich zugesicherte Zulage
vorenthalten. Es geht um
eine Summe im fünfstelligen
Bereich!

Der Jurist war im März
des Vorjahres einstimmig
vom Stadtsenat als Nachfolger für die gescheiterte Personalamtschefin bestellt
worden. Um ihn überhaupt
zum ÜUÜbertritt ins chaotisch

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geführte Rathaus bewegen
zu können, gewährte ihm
Willi einen Sondervertrag.
Dann kamen allerdings
staatsanwaltschaftliche Ermittlungen in der Personal-
Causa gegen Willi dazwischen. Mit Hinweis auf diese
vertröstete er den Amtsvorstand mehrfach, behielt einfach einen Teil seiner Gage
ein. Im Herbst warf er
schließlich entnervt das
Handtuch. „Er hat mich zur
Dienstverrichtung unter
Vortäuschung falscher Tatsachen verleitet“, klagt der
Betreffende in _ seinem
Schreiben an die Staatsanwaltschaft, das der „Krone“
vorliegt. „Es handelt sich daher um schweren Betrug und
Amtsmissbrauch.“ Es ist
dies nicht der erste Amtsvorstand, der von „erkennbaren
Animositäten“ gegen seine
Person sprach und aufgab.
2022 kündigte der Vorstand
für Allgemeine Bezirks- und
Gemeindeverwaltung . . .

Fato: Christof Birbaumer