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Jahr: 2024

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Kronenzeitung

„Koalition residiert fast wie der Sonnenkönig“, Seite 24

Enta Inhanna Rirhaumar

Gute Laune bei Vize-BM Georg Willi, BM Johannes Anzengruber, Vize-BM Elli Mayr (v.li.)

Koalition residiert fast
wie der Sonnenkönig

Allein Bürgermeisterliste beansprucht 16 Zimmer im Rathaus,

Grüne neun, SPÖ fünf. Gesamte Opposition hat sechs Räume.

escheidenheit ist eine

Zier, aber leichter lebt
sich’s ohne ihr“: Dieses
(grammatikalisch leicht
hinkende) Sprichwort beschreibt die neue Raumaufteilung im Innsbrucker Rathaus wohl am treffendsten:
Allein die Liste JA von BM
Johannes Anzengruber beansprucht 16 Zimmer im
Rathaus für sich, rein rechnerisch hat jeder JA-Gemeinderat somit zwei zu
seiner Verfügung.

Die Grünen, immerhin
stimmenstärkste Kraft mit
ebenfalls acht Mandaten,
kommen hingegen auf neun
Räume, die SPO mit ihren
sechs Mandaten hat fünf
zugewiesen bekommen.
Insgesamt kann sich die
neue Koalition damit auf 30
Zimmer ausbreiten.

Im Vergleich dazu fällt
das Platzangebot für die übrig gebliebenen fünf Parteien sehr bescheiden aus. Der
FPO wurde ein Raum weggenommen, sie kommt auf

PHILIPP NEUNER

Tiroler Politik
Inoffiziell

nunmehr zwei. Nun gut, sie
hat auch einen Sitz im Gemeinderat verloren (von 8
auf 7). Die einst stolze OVP
(von 13 Mandate auf 4)
muss ebenfalls mit zwei
Kammern das Auslangen
finden. Liste Fritz und ALI
müssen sich einen Raum
teilen, während die KPO
einen für sich allein bzw. für
ihre drei Gemeinderäte zur
Verfügung hat.

Der „richtige“ Sonnenkönig Ludwig XIV. hatte
übrigens in seinem Schloss
Versailles 1300 Zimmer.

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echs Wochen liegt die

Gemeinderatswahl zurück, die Stichwahl knapp
vier Wochen. Was ist seitdem im Innsbrucker Rathaus geschehen, abgesehen
von der Raumaufteilung
und der Postenvergabe? Offenbar noch nicht allzu viel.
Am Arbeitsprogramm wird
noch immer gezimmert, die
Offentlichkeit muss sich
noch bis nächste Woche gedulden, ehe sie erfährt, wohin die Reise geht.

BM Anzengruber betonte
bei der Angelobung mehrfach, alle mitnehmen zu
wollen, denn er könne ja
nicht zaubern. Eine weitere
Nagelprobe dazu wurde
aber nicht bestanden: Denn
die Aufstockung des Kontrollausschusses von sieben
auf neun Mitglieder wurde
beinhart abgelehnt. Die
Einbindung der Kleinfraktionen hätte die Transparenz verbessert, zumindest
war das der Zugang in der
abgelaufenen Periode ...