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Jahr: 2024
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- S.3
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Tiroler Tageszeitung
TirolerseTageszeitung
„Leises Trommeln für das Klima“, Seite 12
7.4.2024
Leises Trommeln für das Klima
Eine 48-stündige Solidaritätsaktion von Klimaschutzorganisationen lief am
Wochenende ohne großes Trara ab. Es sollte ein niederschwelliges Angebot sein.
Innsbruck —- Passanten
schlendern gedankenverloren über den Vorplatz
am Landestheater, Touristen machen Selfies,
Kinder fahren mit ihren
Rollern und Fahrrädern
den Eltern voraus. Kaum
jemand nimmt Notiz von
den Infoständen, den versteckten Zelten ums Eck
und der Sitzgruppe inmitten des Platzes. Nur manche bleiben stehen, lesen
die Plakate und wagen
doch ein Gespräch.
Aus dem lauten Trommeln für die Solidaritätsaktion, bei der die
verschiedensten Klimaorganisationen mit einer
Zeltlager-Demo-Aktion
ein starkes Zeichen für
Klimaschutz, soziale Gerechtigkeit und eine le-
benswerte Zukunft setzen
wollten, sind leisere Töne
geworden. „Wir wollten
bewusst niedrigschwellig ins Gespräch kommen
und haben auf eine Aktionsform gesetzt, die nicht
so bekannt ist“, rechtfertigt Mitorganisatorin Juliana Krohn von „Scientists
for Future“ das zurückhaltende Angebot. Bei der
Vernetzungsaktion der
Klimaorganisationen, die
zum symbolischen Zeitpunkt „fünf nach zwölf“
am Freitag gestartet war
und exakt zur selben Uhrzeit am Sonntag enden
soll, ginge es nicht vorrangig um die Ziele der einzelnen Organisationen,
betont Krohn. „Wir wollten so kurz vor der Wahl
nicht wieder ein negatives
Licht auf die Klimabewegung werfen, sondern haben uns überlegt, was wir
machen können, um möglichst viele Menschen zum
Gespräch zu bewegen.“
Dass mit solchen nied-
p
rigschwelligen Gesprächen Größeres bewirkt
werden kann, beweist Ilan
Hinzler, der selbst vor einem Jahr noch zufällig
bei einem Klimacamp ins
Gespräch kam und sich
Die Solidaritätsaktion für das Klima bot seit Freitag zahlreiche
Programmpunkte und läuft noch bis heute Mittag.
Foro: TT/Speinger
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mittlerweile selbst in der
Organisation „Extinction
Rebellion“ engagiert. „Wir
wollten bei dieser Aktion den Raum öffnen, um
qualitätsvolle Gespräche
führen zu können. Die
Leute sollen die Möglichkeit haben, sich zu informieren.“ Im Hinblick auf
die bevorstehende Gemeinderatswahl war der
Zeitpunkt bewusst gewählt: „Wir haben klare
Forderungen an die neue
Stadtregierung: Erstens
einen Klimarat auf Gemeindeebene, dessen Beschlüsse bindend sind und
zweitens Maßnahmen für
bessere Arbeitsbedingungen im öffentlichen Verkehr. Nur so kann die Mobilitätswende gelingen“,
so Henzler. (rena)