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Jahr: 2024

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Bezirksblätter Innsbruck

„Bezirksblätter vor Ort“, Seite 10

Warum trägt der
Steg diesen Namen?
Straßen und Plätze werden oft
nach bedeutenden Persönlichkeiten benannt, die sich durch Verdienste um das Allgemeinwohl
ihrer Mitbürger ausgezeichnet
haben. So wurde auch der Steg,
der vom nördlichen Hofgarten
über den Inn nach St. Nikolaus
führt, nach Marie Emile Antoine
Bethouart (1889-1982) benannt.
Er diente als Oberkommandeur
der französischen Besatzungstruppen und später als Hochkommissar in Österreich. Stets betonte er, er sei nicht als Besatzer,
sondern als Befreier gekommen.

Gedenktafel

Vor kurzem wurde eine neue Gedenktafel am £Emile-Bethouart-
Steg angebracht. Die Tafel wurde
von Schülern aus Tarbes in Frankreich angefertigt.

Auf Französisch ist darauf zu le-

Französische Soldaten machen dem
General Meldung

I0tD alra

sen: „Als Sieger gekommen. Als
Beschützer geblieben. Als Freund
in seine Heimat zurückgekehrt”
Die deutsche Version des Textes
ist auf der gegenüberliegenden
Seite zu lesen. Valerie Bethouart
Dolique, die Enkelin von Emile
Antoine Bethouart war bei der
Zeremonie, bei der die Tafeln angebracht wurden, anwesend. Sie
sagte, ihren Großvater habe die
Zeit in Tirol zutiefst berührt und
Österreich sei zu seiner zweiten
Heimat geworden. Weiters erzählte sie, dass sie zu ihrer Geburt ein
Tiroler Dimdl bekommen habe —
und ihr Bruder eine Lederhose.

VOR ORT=

BEZIRKSBLA_TTER

St. Nikolaus - von Pfui zu Hui

Von der „Koatlackn“ zum weltweitbekannten Postkartenmotiv

Der Stadtteil St. Nikolaus gehört
zu den ältesten der Landeshauptstadt. Heute vor allem bekannt
wegen seiner einzigartigen spätmittelalterlichen Architektur,
war St. Nikolaus einst ein wenig
gelobtes Viertel.

MARTINA OBERTIMPFLER

„Koatlackler“ Dialekt

Nach dem Bau der ersten Brücke
über den Inn im ız. Jahrhundert
wurde der Stadtteil „Anpruggen”
mit den Kirchen St. Nikolaus und
Mariahilf zu einer Vorstadt Innsbrucks degradiert, was sich im
Verlust von Wert und sozialem
Status der Bewohner zeigte. Das
Gebiet beherbergte das „Leprosenhaus”, auch „Sondersiechen“-
oder „Infektionsspital” genannt,
sowie später das Gefangenenhaus. Handwerks- und Gewerbetriebe siedelten sich ebenfalls
hier an. Damals wurde die Gegend im Volksmund „Koatlackn“
{(Kotloch) genannt — der Ausdruck hat sich bis heute gehalten. Auch wenn die stets undichte hölzerne Wasserleitung, deren
Nässe die mittelalterlichen Wege
permanent aufweichten, längst
verschwunden ist. Die dort an-

Das „Turnusvereinshaus“ Ia der Innstraße 2 um om8 mit Dlemthlnneqen

der Gendarmerie

sässige Bevölkerung wurde in Literatur und Volksmund als grob
und eigenbrötlerisch, aber auch
als sehr warmherzig beschrieben
und steht durch die recht eigene
Aussprache Pate für den Ur-Innsbrucker „Koatlackler” Dialekt.

Das Turnusvereinshaus

Das Gebäude wurde 1712 als
Zucht- und Strafarbeitshaus errichtet und diente als Unterkunft
für arbeitsscheue und liederliche
Personen sowie Strafgefangene,
deren Arbeitskraft für den Staat
genutzt wurde. Im Jahr 1859 wurde es als Anstalt geschlossen und

fotz Stadtarchay itactrassnsee nrabarıch Syıustur PivAstı

von der Stadtgemeinde Innsbruck erworben, bevor es ein
Jahr später mit großem Gewinn
an den „Turnusverein“ weiterverkauft wurde. Ursprünglich
wurden dort Soldaten turnusmäßig in privaten Wohnungen der
Innsbrucker Bevölkerung untergebracht. Als diese Verpflichtung
1869 aufgehoben wurde, zog das
Landesgendarmerie-Kommando
für Tirol ein und blieb dort bis
1918. Danach wurde das Gebäude
zu einem Wohn- und Geschäftshaus umgebaut, aber der Name
„Turnusvereinshaus” blieb bis
heute erhalten.

Ein freudiger Tag
für die Schützen

Der Freitag, 22. März, war für die
Schützenkompanie St. Nikolaus-
Mariahilf ein erfreulicher Tag.
Das geschätzte Mitglied der
Kompanie, Patrouillenbführer
Siggi Angerer, und seine Margit
haben sich das Ja-Wort gegeben!
Für die Schützenkompanie war
es eine Freude, diesen Tag mit
dem Brautpaar gemeinsam zu
feiern. Als Zeichen der Anerkennung und Wertschätzung gratulierte die Kompanie Siggi und
Margit mit einer Ehrensalve.

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