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Jahr: 2024
/ Ausgabe: 2024_04_21_Presse_OCR
- S.3
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Tiroler Tageszeitung
TirolerseTageszeitung
„Schwarz und Rot im Gleichschritt‘“, (Kommentar) Seite 4
21.4.2024
Kommentar
Von Peter Nindler
Das heurige Superwahljahr
ist auch für die schwarzroten Koalitionsspitzen
in Tirol mehr als nur ein
Gradmesser.
peter.nindier@tt.com
Schwarz und Rot
im Gleichschritt
Innsbruck war. Mit der Nationalratswahl
im Herbst folgt für Anton Mattle und Georg
Dornauer erst der große politische Härtetest.
ie Tiroler Politik wird augenblicklich durch-
geschüttelt, die Innsbruck-Wahl hat vor
allem in der Tiroler Volkspartei Schwachstellen schonungslos aufgezeigt. Die bevorstehenden
Europa- und Nationalratswahlen steigern darüber
hinaus die politische Nervosität. Wenngleich sich
ÖVP-Chef und Landeshauptmann Anton Mattle und
sein Koalitionspartner SPÖ-Chef Georg Dornauer
ziemlich einig sind: Im Bund sollten ÖVP und SPÖ
ebenfalls zusammenarbeiten, Mattles Absage an die
Freiheitlichen entspringt dabei seiner Wertehaltung.
Und auch in einem zweiten Punkt stimmen Mattle
und der SPÖ-Landeshauptmannstellvertreter überein. Der prononcierte Linkskurs von SPÖ-Bundesparteichef Andreas Babler gefällt ihnen beiden nicht.
Trotzdem: Wahlkampf bleibt Wahlkampf. ÖVP
und SPÖ werden sich inhaltlich abgrenzen müssen,
die Konfliktzonen dürften sich jedoch in Grenzen
halten. Dafür werden eher Wirtschafts- und Bauernbund bei den Schwarzen sowie die Gewerkschaft
oder die Jusos bei den Roten zuständig sein. Im
Prinzip machen ÖVP und SPÖ die Freiheitlichen
als Hauptkonkurrenten aus. Wobei die FPÖ eine
komfortable Ausgangsposition hat und zweigleisig
wahlkämpfen kann. Gegen die schwarz-rote Landesregierung in Tirol und Schwarz-Grün im Bund.
In diesem bewusst zugespitzten Dreikampf müs-
sen die Grünen und die NEOS, die bereits aus dem
Innsbrucker Gemeinderat geflogen sind, höllisch
aufpassen, nicht aufgerieben zu werden. Die koalitionären Parteispitzen Anton Mattle und Georg Dornauer stehen aber genauso unter Druck. Der ÖVP-
Chef kann sich bei der Nationalratswahl kein zweites
Innsbruck leisten, Dornauer muss endlich einmal
beweisen, dass er als Tiroler Parteivorsitzender für
die SPÖ tatsächlich Wahlen gewinnen kann.
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