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Jahr: 2024
/ Ausgabe: 2024_04_20_Presse_OCR
- S.3
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Tiroler Tageszeitung
TirolerseTageszeitung
„Tiwag bieten jetzt einen Fixpreis an“, Titelseite
20.4.2024
Tiwag bietet jetzt
einen Fixpreis an
Gemeindeverband hat mit 9,99 Cent/kWh deutlich günstigeren Tarif ausgehandelt. Rückvergütung ist möglich.
Von Peter Nindler
Innsbruck — Die deutlich gestiegenen Energiepreise haben die Tiroler Gemeinden
finanziell massiv unter Druck
gesetzt. In den vergangenen
Wochen hat deshalb der Präsident des Tiroler Gemeindeverbands Karl-Josef Schubert
mit dem Landesenergieversorger Tiwag über ein neues
Strompreismodell verhandelt. Das Problem dabei:
Die rund 340 Geschäftskunden aus dem kommunalen
Bereich, darunter 200 Gemeinden, haben derzeit verschiedene Tarife mit unterschiedlichen Laufzeiten.
Schubert ging es jedenfalls um ein einheitliches
Strompreismodell. Jetzt hat
der Gemeindeverband die
Verhandlungen über einen
neuen Stromtarif (Arbeitspreis) für alle von der Tiwag versorgten Gemeinden,
die bereits Ende November
2023 begonnen wurden, abgeschlossen. Dazu Schubert:
„Die Preisbindung betrifft die
Jahre 2025 bis 2028, die Tarife gelten ab 1. Jänner 2025.
Aber nur wenn die betreffenden Gemeinden den Übertritt zu dieser Preisvereinbarung erklären.“ Diese würde
alle sechs bisherigen Tarifmodelle unabhängig von der
eingegangenen Vertragslaufzeit ersetzen.
Wie sehen nun die Fixpreise aus? 2025: 9,990 Cent/
kWh netto; 2026: 9,950 Cent/
kWh netto; 2027: 9,890 Cent
Im Hintergrund wird darüber hinaus über eine Rückvergütung der Tiwag in Form
einer so genannten „rückwirkenden Strompreisbremse
für die Gemeinden” verhandelt. Tiwag und Gemeindeverband sind sich einig, doch
so einfach geht das nicht. Hier
kommt deswegen Tiwag-Eigentümervertreter und Landeshauptmann Anton Mattle
ins Spiel, denn für eine solche
Maßnahme würde die Tiwag
eine Sonderdividende ausschütten, die das Land dann
als Strompreis-Abfederung
an die Gemeinden zahlen
‚ Das Präsidium des
Gemeindeverbands
empfiehlt die Annahme
des Fixpreisangebots
/kWh netto und 2028: 9,690 .
Cent/kWh netto. „Mit einem
einstimmigen Präsidiumsbeschlusses empfehlen wir
unseren Mitgliedsgemeinden den Abschluss der neuen Verträge”, betont Karl-
Josef Schubert und hofft
auf eine entsprechend hohe
Zustimmung.
Zufrieden ist auch ÖVP-
Klubchef Jakob Walf, der zuletzt politisch Druck gemacht
hat. „Das Angebot passt, ich
werde es jedenfalls annehmen.”“ Allein seine Gemeinde
musste im Vorjahr 130.000
Euro mehr an Energiekosten
berappen.
würde. Aber an alle. Auf 19
Cent/kWh saoll schlussendlich
abgefedert werden.
Landeshauptmann Anton
Mattle, der auch Gemeindereferent ist, steht dieser Vorgangsweise positiv gegenüber, an den Details muss
allerdings noch gefeilt werden.
Debatte in Innsbruck
Wie es im Streit um Rückzahlungen an 80.000 StromkundInnen der Innsbrucker
Kommunalbetriebe (IKB)
weitergeht, steht hingegen
noch nicht fest. Die Tiwag ist
mit 49,99 Prozent an den IKB
beteiligt, es existiert ein Betriebsführervertrag. Es geht
um ungerechtfertigt festgesetzte Strompreise, Tiwag und
Arbeiterkammer haben nach
einem Gerichtsurteil einen
Vergleich geschlossen. Für die
220.000 Tiwag-Kunden wurden die Rückerstattungen bereits geregelt.
In der Landeshauptstadt
macht es ungefähr 20 Millionen Euro aus, Tiwag und
IKB konnten sich bisher nicht
darüber einigen, wer zahlt.
Demnächst tagt der IKB-
Aufsichtsrat, wahrscheinlich
dürfte ein Schiedsverfahren
eingeleitet werden.
Der Zähler rennt, die Energiekosten belasten die Gemeinden. Ihr gesamtes
Stromwolumen beträgt rund 100 Mio. Kilowattstunden im Jahr. roux Keyanne
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