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KURIER

„Warum die Innsbruck-Wahl keine wie jede andere ist“, Seite 10

14.4.2024

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Ein kleiner Ausschnitt aus dem Schilderwald in der Landeshauptstadt, der angesichts 13 antretender Listen besonders dicht war

Florian
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Warum die Innsbruck-Wahl
keine wie jede andere ist

Showdown. Bürgermeister und 40 Gemeinderäte werden gesucht

VON CHRISTIAN WILLIM

Vor „italienischen Verhältnissen“ hat der damalige Tiroler
Landeshauptmann Günther
Platter bei den Landtagswahlen
im Jahr 2013 angesichts von elf
antretenden Listen gewarnt.
Mandate hat es dann nur für
sechs von ihnen gegeben.

In Innsbruck sind die „italienischen Verhältnisse“ längst
Realität geworden. Wenn heute,
Sonntag, ein neuer Gemeinderat gewählt wird, können sich
die Bürger zwischen 13 verschiedenen CGruppierungen
von links bis rechts entscheiden.
Eine erstmals eingezogene Vier-
Prozent-Hürde — in Osterreich
auf kommunaler Ebene ein Unikum — soll dafür sorgen, dass es
im Stadtparlament dennoch

Die geänderte Wahlordnung ist eine Lehre aus den vergangenen sechs Jahren, die von
Streit und Chaos bestimmt waren. 2018 standen zwölf Listen
auf dem Wahlzettel, für zehn

Fakten

W

100.564 sind heute
zur Wahl des Bürgermeisters und des

Wahlsonntag wurden
14.838 Wahlkarten
ausgegeben

Stimmzettel

13 Listen stehen zur
Auswahl. In die
Bürgermeisterwahl
gehen ebenso viele
Kandidaten und
Kandidatinnen. Wird
eine Stichwahl nötig,
findet sie am 28.
April statt

Ergebnis

Bis spätestens 19
Uhr wird mit einem
Resultat gerechnet,
das bereits Wahlkarten beinhaltet

derat. Entsprechend schwierig
Dass es bei vier Parteien (FPO,
Grüne, SPO und OVP) Abspaltungen gab, hat die Sache
nicht einfacher gemacht.

Eine ursprünglich von
Georg Willi, erster grüner Bürgermeister einer Landeshauptstadt, gezimmerte Koalition
aus seiner Partei sowie OVP,
SPO und dem bürgerlichen
„Für Innsbruck“ (FI) zerbrach
Anfang 2021. Seither übte man
sich im Gemeinderat im freien
Spiel der Kräfte — ein für Zuschauer wie Beteiligte nahezu

ängig unschönes Spiel.

Neben der künftigen Zusammensetzung des 40-köpfigen Gemeinderats entscheiden
die Wähler heute aber auch in
der erst dritten Bürgermeister-Direktwahl in Innsbruck
über das künftige Oberhaupt
der Tiroler Landeshauptstadt.

Willi bekommt es als Amtsinhaber dabei mit zwölf Herausforderern und Herausforderinnen zu tun. Es stechen vor
allem Vize-Bürgermeister Mar-

Seite 14 von 21

— er führt das bürgerliche
aus OVP, FI und Seniorenbund
an — und der bei der OVP von
Bord gegangene und als Vize-
Bürgermeister abgewählte Johannes Anzengruber (JA —
Jetzt Innsbruck) mit wohl guten Chancen hervor. Zumindest legen das Umfragen nahe,
die allerdings allzu große Aussagekraft vermissen lassen.

Der typische Wähler

Angebot ist bunt, auch die
Wählerschaft in der Universitätsstadt ist eine besondere. Sie
ist äußerst jung, international
und weist einen hohen Bildungsgrad auf. Die stärkste Altersgruppe sind die 25- bis 29-
Jährigen, ein Viertel der Innsbrucker über 15 Jahren hat
Hochschulabschluss. Von
100.564 Wahlberechtigten sind
20,6 Prozent EU-Bürger aus
dem Ausland. Sie alle können
bis 16 Uhr ihre Stimme abgeben.

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APASEXP ANJOMANN GRODER