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Jahr: 2024

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Tiroler Tageszeitung

„Unschuldig in Skandal geraten“, Seite 5

Unschuldig
in Skandal
geraten

Zwischen der Festnahme eines
MÜG-Mitarbeiters und dem
600-Millionen-Betrug in Italien
besteht ein Zusammenhang.

Von Thomas Hörmann

Innsbruck — Der spektakuläre Skandal um den 600-Millionen-Euro-Betrug mit EU-
Förderungen streifte in der
vergangenen Woche auch
Innsbruck. Wie jetzt bekannt
wurde, zählte kurzfristig
ein Mitarbeiter der Mobilen
Überwachungsgruppe (MÜG)
zu den 22 Verdächtigen, die
in den Fall verwickelt sein
sollen und am Donnerstag
festgenommen wurden. Wie
berichtet, dürfte der Innsbrucker unschuldig in die Mühlen der Justiz geraten sein.
Doch der Reihe nach: Am
Freitag gab die Europäische
Staatsanwaltschaft bekannt,
dass ein betrügerisches Netzwerk rund um einen ehemaligen Südtiroler Skirennläufer
zerschlagen werden konnte.
Die insgesamt 22 Verdächtigen sollen 600 Millionen
Euro aus dem EU-Topf mit
den Corona-Hilfen (Next Generation EU) zu Unrecht im
Namen von fiktiven Firmen
beantragt und abgezweigt haden bereits am Donnerstag in
Italien, Österreich, Rumänien
und der Slowakei festgenommen. Darunter auch der Skirennläufer, den die Polizei in
Bratislava verhaftete. Bei den
Hausdurchsuchungen be-

schlagnahmten die Behörden

Luxus-Autos und Villen. Beim
Großteil der Verdächtigen sall
es sich um kriminelle Profis
handeln.

Ebenfalls am Freitag sickerte in Innsbruck durch, dass
ein MÜG-Mitarbeiter von der
Polizei in seiner Dienststelle
im Stadtteil Saggen verhaftet wurde. Der Vorwurf klang
ähnlich. Der Magistratsbedienstete soll mit mehreren
italienischen Komplizen in
Italien widerrechtlich Förderungen in der Höhe von
15 Millionen Euro bezogen
haben. Doch jetzt wurde bekannt, dass auch der Innsbrucker im Zusammenhang mit
dem 600-Millionen-Betrug
unter Verdacht geriet.

Offenkundig ein Irrtum:
Nach einer Nacht im Innsbrucker Polizeigefängnis wurde der städtische Bedienstete
wieder auf freien Fuß gesetzt.
Weil sich herausstellte, dass
der Tiroler kein Täter, sondern selbst Opfer ist. Offenkundig hat ein Mitglied des
Netzwerks die Personaldaten
des Innsbruckers verwendet,
um in dessen Namen die Förderungen zu beantragen und
auch zu kassieren.

Um bösen Gerüchten vorzubeugen, hat die MÜG-Führung mittlerweile alle Mitarbeiter schriftlich über die
Enthaftung und die Unschuld
des Kollegen informiert.

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