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Jahr: 2024
/ Ausgabe: 2024_03_6_Presse_OCR
- S.32
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Bezirksblätter Innsbruck
„Mariahilf“, Seite 12, 13
VOR ORT5. .
MARIAHILF
IRKSBLÄTTER:
L
e
Zum Dank für
die Verschonung
Die Gründung der Mariahilfkirche geht zurück auf den
Dank des Landes für die abgewandte Gefahr des Dreißigjährigen Krieges, der in der ersten
Hälfte des 17. Jahrhunderts weite Teile Europas verwüstete. Als
1646/47 die feindlichen Heere
in Tirol einzufallen drohten,
vertrauten sich die Tiroler
Stände (auch Landschaft genannt) der Hilfe der Gottesmutter Maria an und gelobten, ihr zu Ehren eine Kirche
zu bauen. Im Stiftsbrief vom ı.
Februar 1647, der im Original
in der Kunstkammer Mariahilf
zu besichtigen ist, sind die Verbindlichkeiten, die das Land Tirol damit übernahm, im Detail
festgeschrieben. In Treue zu
diesem Gelöbnis hält das Land
Tirol diese Stiftung nun seit 375
Jahren aufrecht.
tung
Die Stiftung beinhaltet die Erhaltung der Kirche, der pfarrlichen Gebäude und der seit 1786
bestehenden dazugehörigen
Seelsorge sowie die Besoldung
des Pfarrers bzw. Kaplans und
des Mesners. Der Landschaftliche Pfarrer ist auch für die
Messen des Tiroler Landtages
in der Georgskapelle im Alten
Landhaus zuständig. Zur Pfarre Mariahilf gehört zudem der
1883 geweihte Tiroler Landesfriedhof, der etwas oberhalb
der Kirche gelegen ist (Kreuzung Frau-Hitt-Straße und Kaspar-Weyrer-Straße). (gh)
Von der „Sackgasse“
zum Postkartenmotiv
Mariahilf, lange Zeit auf
eine ‚Vorstadt’“ reduziert, zählt heute mit der
berühmten Häuserreihe
zu Innsbrucks Ikonen.
MARTINA OBERTIMPFLER
Millionenfach fotografiert und
Objekt touristischer „Selfie-Begierde“, gehört Mariahilf zum fixen Bestandteil jedes Innsbruck-
Besuchs. Nachdem die erste
Brücke über den Inn errichtet
wurde, die der Stadt ihren Namen gab und auf dem Wappen
abgebildet ist, folgte die Degradierung des Stadtteils als Vorstadt, Häuser und Bewohner litten lange Zeit unter dem Verlust
an Wert und sozialem Status.
Bau der Innbrücke
Einige jJahrzehnte vor der Gründung Innsbrucks entstand an
der linken Seite des Inn, unterhalb von Hötting eine Marktsiedlung. Nach dem Bau der
ersten Brücke 1170, wurde der
Markt in in die befestigte Siedlung am rechtsseitigen Innu-
Der westliche Teil der oberen Anbruggen, Plan von 1693. 1= aaan
Die einzigartige spätmittelalterfiche Häuserreihe in Marla Hilf. c:aute
fer verlegt. Der ursprüngliche
Standort namens "Anspruggen"
{an der Innbrücke gelegen), wurde zu einer Art Vorstadt Innsbrucks degradiert.
Einst eine Sackgasse
Die Häuserzeile zwischen der
heutigen Mariahilfkirche und
St. Nikolaus wurde lange Zeit
in das ‚obere’ und ‚untere” Anbruggen geteilt. Als Trennlinie
galt immer die Innbrücke und
die Höttinger Gasse in der Fortsetzung der Innbrücke. Über die
Innbrücke floss lange Zeit viel
Transitverkehr vom Brenner
kommend ins Tiroler Unterland
durch St. Nikolaus, das „untere
Anbruggen“. Ganz im Gegenteil
zum „oberen Anbruggen“, der
Mariahilfparks.
Luftaufnahme aus dem Jahr 1972 mit Bauarbeiten der Wohnanlage des
Die Mariahilfkirche ist Namensgeberin des Stadtteils.
K/autier
heutigen Mariahilfstraße, die bis
Mitte des 17. Jahrhunderts eine
Art „Sackgasse” darstellte. Denn
die Verkehrsverbindung führte
damals über die Höttinger Gasse und Schneeburggasse weiter
nach Zirl nach Seefeld und über
Telfs in Richtung Fernpass.
Wohnanlage Mariahilfpark
Zwischen 1969 und 1973 wurde
die Wohnanlage des Mariahilfparks errichtet. Die Wohnanlage
wurde von der gemeinnützigen
Gesellschaft Wohnungseigentum (WE) erbaut. Für das Projekt
wurde der Architekt Franz Kotek
engagiert. Als architektonische
Referenz für den Bau gilt das
Arabella-Hochhaus (Arabellapark) in München.
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