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Jahr: 2024
/ Ausgabe: 2024_03_5_Presse_OCR
- S.4
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Tiroler Tageszeitung
„Das neue Innsbruck schaut ziemlich alt aus“, Seite 2
Von Peter Nindler
ass alle Parteien in Innsbruck
D einen Neustart wollen, vor allem
das bürgerliche Bündnis „Das
Neue Innsbruck“ aus ÖVP, Für Innsbruck
und Seniorenbund, ist schon ein wenig
paradox. Denn sie waren gemeinsam mit
Grünen, SPOÖ und FPO mit- bzw. hauptverantwortlich dafür, dass die Landeshauptstadt in den politischen Stillstand
hineinmanövriert wurde. So startet die
heiße Wahlkampfphase eben mit einer
klassischen Kindesweglegung: Keiner
will’s gewesen sein.
Bürgermeisterkandidat Florian Tursky
(ÖVP) hat zuletzt ebenfalls mehr inszeniert und versprochen, als bei seiner KandidatInnenliste letztlich herausgekommen ist. Viel Neues findet sich dort nicht,
vielmehr wird die neue Allianz von alten
Köpfen geprägt. Und von der Handschrift
der ehemaligen Bürgermeisterin
Christine Oppitz-Plörer, die
Lesen Sie dazu mehr
auf der Seite 21
peter.nindler@tt.com
Kommentar
Das neue Innsbruck
schaut ziemlich alt aus
strategisch geschickt sich selbst und ihre
engsten Getreuen aussichtsreich positioniert hat. Wäre Tursky seinem Anspruch
„alles neu“ gerecht geworden, hätte er einen personellen Neustart wagen müssen.
Politische Verpackung und Inhalt passen
bei ihm nicht zusammen.
Für den Staatssekretär steht am 14.
April jedenfalls viel auf dem Spiel. Alles
andere, als die Stichwahl zu erreichen,
wäre eine herbe politische Enttäuschung.
Mit dem Antreten von Ex-ÖVP-Vizebürgermeister Hannes Anzengruber haben
sich Turskys Chancen nicht verbessert.
Im Gegenteil: Die ÖVP hat Anzengruber
abgewählt, damit aber weniger ihm als
sich selbst geschadet.
Wie sich der Intensivwahlkampf mit
Turskys Funktion als Digitalisierungsstaatssekretär vereinbaren lässt, weiß
wohl auch nur er. Entweder der ÖVP-
Spitzenkandidat vernachlässigt seine
bezahlte politische Funktion oder den
Wahlkampf in Innsbruck. Letzteres wird
es wohl nicht sein. Tursky muss in den
kommenden sechs Wochen beweisen,
dass er wahlkämpfen kann. Und das auf
einem Pflaster wie Innsbruck, wo die Parteienlandschaft mit 13 wahlwerbenden
Gruppen zersplittert ist wie nie zuvor.
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