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Jahr: 2024
/ Ausgabe: 2024_03_30_Presse_OCR
- S.3
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Tiroler Tageszeitung
TirolerseTageszeitung
„Von der zweiten in die erste Reihe: Turskys Weg nach vorn“, Seite 24
30.3.2024
Von der zweiten in die erste
Reihe: Turskys Weg nach vorn
Spitzenkandidat Florian Tursky spricht über Karriereplanung,
Landeshauptmänner, Katzenvideos, Fernbeziehung und Blasmusik.
Von Denise Daum
Innsbruck — Die Rolle ist für
ihn durchaus neu. Als Bürgermeisterkandidat ist Florian
Tursky plötzlich ganz bei den
Leuten und steht an vorderster Front. „Ich hätte mir nicht
gedacht, dass es mir so gro-
Ben Spaß macht. Die Menschen begegnen mir sehr positiv.”
Bevor er Anfang März
„hoam” nach Innsbruck kam,
war Florian Tursky Digitalisierungsstaatssekretär in
Wien. Obwohl Teil der Bundesregierung, stand er nicht
groß im Fokus der Öffentlichkeit. Das störte ihn nicht.
Im Gegenteil. „Da kann man
in Ruhe arbeiten.” Dass ihn
manche als „Wiener” bezeichnen, trifft ihn. „Da bist
zwei Jahre in der Bundeshauptstadt und wirst auf einmal als Wiener bezeichnet.”
Aber das sei nun einmal der
Spin des politischen Gegners.
Der 35-Jährige hat ein anderes Bild von sich. Auf seinem
LinkedIn-Profil schreibt er:
„Innsbrucker. Sportlich gern
am Berg unterwegs.”
Aufgewachsen ist der tief in
der ÖVP verwurzelte Tursky
in Wilten. In einer Doppelhaushälfte mit Blick auf den
Bergisel. Die Mutter war
Englisch-Lehrerin, der Vater
Chemie-Lehrer. „Ich war in
beiden Fächern nicht wahnsinnig gut.” Dafür konnte er
als Kind gut mit der Kamera
umgehen. Und so kam er
auch zu seinem ersten Einsatz für einen Landeshauptmann: Für Wendelin Weingartner drehte er damals ein
Video von dessen Katzenbabys. „Ich hatte einen
Mordsstolz, dass ich etwas
für den Landeshauptmann
machen darf”, erinnert sich
Tursky. Ein besonderes Talent hat er für Kommunika-
Ka !
% -
Florian Tursky ist Bürgermeisterkandidat des bürgerlichen Bündnisses
„‚Das neue Innsbruck“ (ÖVP, Für Iinnsbruck und Seniorenbunmd). 7ex samae
tion. Bereits mit 24 Jahren
leitete er das Wien-Büro der
Kommunikations- und Marketingagentur P8. Zu seinen
Kunden zählten unter anderem Schlumberger oder die
Casinos Austria. Parallel absolvierte er zwei Studien an
der Donau-Uni Krems.
Als politischen Ziehvater
bezeichnet er Herwig van
Staa, den er über die Studentenverbindung kennen
und schätzen gelernt hat. Im
Cartellverband (eine katholische, Männern vorbehaltene Studentenverbindung)
geht es laut Tursky „wie
bei anderen Vereinen um
gemeinsame Aktivitäiten”.
Anders als andere hochrangige ÖVPler hat Günther
Platter mit dem CV nichts am
Hut. Deshalb prallten laut
Tursky auch zwei Welten aufeinander, als er 2017 Platters
Pressesprecher wurde. „Der
Günther kann mit Studentenverbindungen so viel anfangen wie ich mit Blasmusik.“
Trotz der Unterschiede sei die
Zusammenarbeit „genialst”
gewesen. „Wir hatten eine
totale Vertrauensbasis.”
Tursky gilt als äußerst talentierter Stratege. Motiviert,
zielstrebig, verlässlich. Ihm
ist es besonders wichtig, „nirgends verbrannte Erde zu
hinterlassen. Man sieht sich
immer zweimal im Leben.”
Konkrete Karrierepläne
habe er nie verfolgt. „Ich war
immer
überzeugt,
dass
sich das
Nächste
ergibt,
wenn man
gut arbeitet. Und
mir wird
auch immer viel
zugetraut.”
So traute
man ihm
zu, die Fusion von
ÖVP und
Für Innsbruck zu vollziehen
und für die Bürgerlichen das
Bürgermeisteramt zurückzuerobern.
Bürgermeister von Innsbruck zu sein, darüber habe
er schon öfters nachgedacht,
„Aber ich hätte das erst später gesehen. Der Zeitpunkt
war für mich nicht ideal.”
Trotzdem war ihm klar: „Das
musst du jetzt machen. Ich
spüre eine große Verantwortung gegenüber Innsbruck.”
Sein Privatleben hängt
Tursky nicht an die große
Glocke. Seit zehn Jahren ist er
in einer Beziehung mit einer
Schweizer Juristin. Kennen
gelernt haben sich die beiden
in seiner P8-Zeit in Wien. Die
Fernbeziehung funktioniere
deshalb, weil beide beruflich
sehr eingespannt sind. Wenn
sie sich am Wochenende sehen, fordert seine Freundin
ein, die Politik außen vor
zu lassen. „Das gelingt mir
immer besser.“
Derzeit wohnt Tursky in
einer Mietwohnung in der
Ursulinenpassage. Gemeinsam mit seiner Schwester will
er das Elternhaus in Wilten
sanieren und dort einziehen. Das Projekt muss noch
warten. Die Wahl hat oberste
Priorität.
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