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Jahr: 2024

/ Ausgabe: 2024_03_29_Presse_OCR

- S.12

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Kronenzeitung

ildet. einem

Auf
Plakat sicht man etwa ein Murmeltier. „Was
es mit diesem Murmeltier

abgı

auf sich hat, weiß ich
nicht*“, rätselt auch Hayck.
Aber vielleicht soll es genau das bezwecken: Dass
man sich darüber wundert.

Vandalismus lässt sich
leider kaum vermeiden

Ein großes Problem vor jeder Wahl sind Plakat-Beschmierungen — fast alle
Parteicn sind davon betroffen. Die Fraktionen haben
dabei ihren eigenen Weg,
damit umzugchen: Helmut
Buchacher etwa setzt ecine
Belohnung von 500 Euro
aus für jeden, der einen
Hinweis auf die Plakatzerstörer bringen kann, während Elli Mayr (SPO) auf
das Umgestalten von „mutig” in „hutig” für die Kreativität applaudiert: „Da ziehe ich meinen Hut”, sagte
Mayr in einem Video. „Das
ist cin gutes Beispiel dafür,
wie man mit Humor und
Selbstironic mit negativen
Dingen umgehen n*,
erklärt die Politologin.

Von Schmutz auf Plakaten zu Schmutzkübelkampagnen auf Plakaten — ha-

ben wir es damit in Inn

bruck zu tun? „Dieses FPC

Plakat, auf dem BM Georg
Willi als Problem betitelt
wird, war ecin Lehrbuchbeispiel für ‚Negative Campaigning. Was man damit erreichen möchte ist genau das,
was die F erreicht hat:
Aufmerksamkeit über das
Plakat hinaus bekommen.
Der politische Gegner steigt
darauf cin — für Grünen
war das auch cine willkommenc Geschichte, denn beide Fraktionen wollen das
Match Grün n Blau inszenicren. Die Grünen sind
auch entsprechend darauf
eingestiegen.” Trotzdem
bleibt das Beschmutzen der
politischen Gegner die Ausnahme, denn: „Plakatflächen sind eigentlich zu teuer, als dass man den Namen
des politischen Gegners darauf schen möchte. Man verwendet die Plakate dazu, um
seine ecigenen Inhalte und
Personen zu präsentieren.“

Von der Werbe- zur

Prof. Schneckenleitner erklärt, was es mit Plakat-Serien auf sich hat: „Aus kommunikationstheoretischer

Sicht können mcehrere Se-

rien durchaus Sinn machen: Die Kandidaten und
Kandidatinnen wollen ihre
Geschichten aus mehreren
Perspektiven erzählen.“

Im visuellen Stor‚ tcllm
unterscheide fi
..Politikcr.l’orträt" ..scno—
ser Politiker bei der
Arbeit“, „Politiker mitten
im Volk“ sowic „Politiker
privat”. „Wenn man cs geschickt anstellt, kann man
zu all diesen Bereichen in
unterschicdlichen Kanälen
unterschiedliche Geschichten erzählen. Der Politiker
gewinnt an Kontur”, meint
der Professor der FH Kufstein. Weiters betont
Schneckenleitner. dass
„Wahlkampf immer cein
Kampf um Aufmerksamkeit ist. Und die meiste öffentliche und mediale Aufmerksamkeit bekommt
man mit emotionalen Botschaften“. Wichtig sei dabei die so genannte „Omnichannel-Strategic”. „Eine
Werbekampagne mit Plakaten sollte letztlich auch
in eine Medienkampagne
und in eine Mobilisierungskampagne integriert sein.
Erst dann entfaltet sic ihre
volle Wirkung“, betont er.

M. Schwaiger/N. Isser

;
z
E
5
8

Warum nicht
etwas kreativer?
„Bitte keine steht
auf mememngasten -
denn so ich _ Papier
und Nerven. In der Zeitung
kann ich Werbung überblättern, im Internet kann ich
sie blockieren oder dafür
zahlen, dass ich sie nicht sehen muss, doch in der Öffentlichkeit ist man ihr auf
Gedeih und Verderb ausgeliefert. Bitte verstehen Sie
mich nicht falsch, ich habe
nichts en gemachte) We%?un (gl"),:s ist_ immerhin auch eine Kunst —
kann schön oder belustigend sein, gesellschaftskritisch und zum Nachdenken
anregen. Zu Recht gibt es
Auszeichnungen furg" gute
Werbung. Einer, der meiner
Meinung nach genialsten
Männer in der Werbebranche war Howard Luck Gossage. Dieser Kerl machte in
den 1960er Jahren in den

Staaten außerordentlich
fantastische Werbung — so
gut, dass selbst f

sich mit Kommunikation
beschäftigt, von ihm lernen
kann. Wie auch immer — dieser Mann sprach sich gegen
Werbung in der Öffentlich-

keit aus Warum? Weil sie
sich etwas herausnimmt,
was ihr nicht gehört: Sie dominiert das Blickfeld, ob
man nun will oder nicht.
Man kann sich ihr im öffentlichen Raum nicht entziehen. So steht es auch mit
der Eige der Bürann ich nicht nur nicht
überblättern, die habe ich
sogar als Steuerzahlerin
m:tfinanzievt. Und dann ist
sie so unkreativ, humorbefreit, einfallslos und auch
kaum voneinander unterscheidbar. Wenn wir schon

zur Werbung £3:00 wer-

e WEemgstens mit guter!

ISSER
Kdakteurin

tota Sıhaumer
Chrutzf

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