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Jahr: 2024

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- S.11

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Kronenzeitung

„Kindergartenplätze: ;Das ist eine Tragöde!‘“, (Leserbrief) Seite 4

I passiert gar nichts. Nein, ganz
so stimmt das dann auch wieder nicht, denn es geschieht
schon etwas - nämlich: Wir haben weniger Personal, aber
mehr Kinder. Und es gibt weniger Qualität, aber mehr administrative Arbeit. Klar ist: Eine
Pädagogin will mit Kindern
arbeiten und nicht einen
Schreibtischjob erledigen!

Und was tut das Land Tirol
£ dagegen? Nichts! Es herrscht

Das freie P

Wort

IN TIROL

V

Die Leserbriefe der „Krone” finden Sie
online unter www.krone.at/dasfreiewort

umer

/ % absolutes Stillschweigen! Das

c 5& Land macht den Beruf sogar
Kindergartenplätze: n M % £ unattraktiver und wandelt ihn
„Das ist eine Tragödie! — —_. in ein Studium um, anstatt

Dass Kindersartenplätze Mangelware sind, wissen mittlerweile wohl alle. Doch wie
schlimm sieht es in der Realität
wirklich aus? Und warum?

Ich arbeite als Therapeutin
mit besonderen Kindern und zu
meiner Aufgabe gehört es, für
die Kinder auch einen guten
Platz im Kindergarten zu finden. Mittlerweile geht es aber
nicht mehr um Qualität, sondern einfach darum, irgendwo
in Innsbruck einen Platz zu ergattern. Egal wo, egal wie,
egal, was er kostet! Anmeldungen nehmen wir ab dem Jahr

Viele Familien sind Jahr für Jahr auf der Suche nach einem
Kindergartenplatz in Tirol. Einen zu finden, ist nicht einfach.

2026 wieder an - das höre ich
gerade dauerhaft!

Braucht dann auch noch ein
Kind mit einer Besonderheit
einen Kindergartenplatz, wird
es nochmals schwieriger. In
Innsbruck selbst gibt es nur
eine Handvoll Integrationsgruppen (drei Kinder mit besonderen Bedürfnissen), auch
die privaten sind knallvoll!

Die Folge ist: Eltern kommen an ihre Grenzen. Ein Kind
braucht dringend einen Platz,

die Eltern sind aber seit Jahren
sieben Tage in der Woche 24
Stunden mit dem Kind zusammen - eben weil es absolut keinen Platz gibt. Was passiert dadurch? Überforderung, Belastung, im schlimmsten Fall sogar Gewalt-Anwendung! Und
was tut die Stadt Innsbruck dagegen? Gruppen Sschließen,
Gruppen stehen leer, Pädagogen kündigen reihenweise! Anstatt diesen Beruf attraktiver
für junge Leute zu machen,

Seite 11 von 14

mehr Personal einzustellen
und Pädagogen zu entlasten.
20 bis 25 Kinder in einer Gruppe zu haben, ist nicht ohne. Erschwerend hinzu kommt, dass
oft mehr als die Hälfte die
deutsche Muttersprache nicht
beherrschen. Und es gibt auch
Kinder mit einer Besonderheit.
Alles in allem somit eine herausfordernde Situation.

Hier muss definitiv schnell
gehandelt werden, denn was
sich hier in Tirol gerade abspielt, ist eine Tragödie!

Mirjam Leyss, Dipl. Frühförderin &

Sonderkindergartenpädagogin