Gesamter Text dieser Seite:
Tiroler Tageszeitung

„Abgaben für Leerstände einführen“, (Leserbrief) Seite 50

Abgaben für
Leerstände einführen

Thema: Artikel „Geldspritze für Wohnungen“ und „81
Millionen Euro für mehr Wohnungen in Tirol“, TT, 21.3.

Tausende Wohnungen und Freizeitwohnsitze in Tirol sind
entweder leer oder illegal. Diese zweitgrößte
„Schein-Stadt“ in Tirol
prägt den Stempel unsozial, unmenschlich
und ungesetzlich. Dazu
kommen noch Hunderte
so genannter gesperrter
Betten in Seniorenheimen und Kliniken. Sie
sind zwar leer, nicht illegal, aber das ist eine
andere Geschichte. Der
Fachkräftemangel ist ein
Teil des Problems, aber
es herrscht ein „akuter
Denkmangel“ und der ist
beschämend.

Wir haben ein ungesundes System. Auf der
einen Seite bedienen sich
die Reichen und Schönen
an den schönsten Plätzen unseres Landes und

lassen sie auch noch leer
oder illegal stehen.

Die Öösterreichische
Bundesregierung schnürt
ein Wohnpaket, dieses
dient einzig und allein der
Bauwirtschaft, aber wohl
nicht den Wohnungssuchenden.

Insgesamt ist eine Verminderung des Leerstandes nicht in Sicht.
Die Banken haben dem
ehemaligen Benko-Imperium das gute Geld
hinterhergeworfen, ohne
auch nur im entferntesten an die „normalen“
Wohnungssuchenden zu
denken. Hier haben die
damaligen Politiker und
ihre Handlanger kläglich
versagt. Das Aufarbeiten
der Insolvenz der Signa-
Holding wird, sowohl
wirtschaftlich als auch
politisch und vor allem
rechtlich, Jahre dauern.

Die aktuelle Politik
scheint auf dem besten
Weg zu sein, das Wohndesaster in Österreich

Seite 4 von 14

und Tirol fortzusetzen.
Die Lernjahre der Wohnpolitik müssten schon
längst vorbei sein.

Dieleeren Versprechungen fast aller wahlwerbenden Parteien in Innsbruck
betreffend Wohnen sind
ein Schlag ins Gesicht
der wohnungssuchenden
Menschen.

Der ehemalige Bürgermeister von Wien Michael Häupl sprach von einer
„fokussierten Unintelligenz“, speziell in den Vorwahlzeiten. Eine Abgabe
in der Höhe von 10 Euro
pro Quadratmeter für die
so genannten „leerstehenden Anlegerwohnungen“ könnte den Leerstand etwas abfedern.

In Innsbruck herrscht
das Spiel der freien Kräfte
und hoffentlich wandelt
sich dieses Phänomen in
das Spiel der positiven
Kräfte um.

Ing. Hans Kuba
6020 Innsbruck