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Jahr: 2024

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Tiroler Tageszeitung

„Kein Streit beim Thema Wohnen“), Seite 21

Kein Streit beim
Thema Wohnen

Rund 100 ZuhörerInnen verfolgten gestern die
Podiumsdiskussion der AG Wohnen in Innsbruck.

Von Monika Schramm

Innsbruck — Oft grün, wenig
rot: Ungewohnt einig zeigten
sich gestern die VertreterInnen der Innsbrucker Parteien
bei der Podiumsdiskussion
im Saal des Gehörlosenverbands. Zumindest wenn es
beim Thema Wohnen um Ja
(grün) oder Nein (rot) als Antwort ging. Eingeladen hatte
die AG Wohnen - dazu gehören Caritas, DOWAS und Chill
Out, lilawohnt, Rotes Kreuz
Innsbruck, TSD, Verein für
Obdachlose, Wohnungslosenhilfe ISD.

Von elf der bislang 13 Listen, die bei der Gemeinde-

ihre Antwort auch dazwischen.

Die rote Karte zeigten die Diskutierenden nicht allzu oft, manchmal lag

Fora: Schramm

ratswahl antreten werden,
standen die (Spitzen-)KandidatInnen Rede und Antwort.
Leistbares Wohnen, mehr
Unterstützung für Menschen
in besonders prekären Situationen - dafür wollen sich alle
einsetzen. Sogar bei der Frage, ob man ein Kontingent
von städtischen Wohnungen für wohnungslose Menschen zur Verfügung stellen
wolle, gab es nur zwei rote
Karten. Die Wohnungsnot
könne Innsbruck nicht alleine bewältigen, argumentierte NEOS-Spitzenkandidatin
Julia Seidl, deshalb habe sie
mit „Nein“ geantwortet. Man
müsse auch das Umland miteinbeziehen und deshalb sei
das Thema Wohnen generell
besser in einem Planungsverband zu bearbeiten.

Mehr als einer der Kandidaten schlug vor, doch in leer

stehenden Stadtwohnungen
Personen in akuter Wohnungsnot unterzubringen.
Ein Vorschlag, der - so betonte u.a. Lucas Krackl (Das
neue Innsbruck) - von Mesut
Onay (ALi) im Gemeinderat
vorgebracht worden war. Das
wäre zumindest eine Übergangslösung, bis mehr Notfallwohnungen geschaffen
werden können.

Die rund 100 Zuhörerinnen und Zuhörer folgten
konzentriert den Argumenten und auch den Einzelbeispielen, die es zu hören gab.
Von der Mutter, die mit ihrem
Kind plötzlich auf der Straße
stand, weil ihr Mann sie aus
der Wohnung geworfen hatte, wie Andrea Haselwanter-
Schneider berichtete. „Ich
habe alle Stellen angerufen
und abgeklappert, es war ein-

fach in keiner Einrichtung
ein Platz zu finden“, sagte die
Bürgermeisterkandidatin der
Liste Fritz. Als wenig später
die Frage kam, ob für Einrichtungen, die Menschen
in Wohnungsnot betreuen,
eine Basisfinanzierung eingeführt werden soll, und alle
elf PolitikerInnen die grüne
Karte zeigten, war die Freude
bei den Verantwortlichen der
AG Wohnen groß. Ob es mehr
als ein Wahlversprechen ist,
muss sich zeigen.
Leerstandsabgabe, Mietzinsbeihilfe, Mietpreisdeckel
oder die Vergabekriterien
für städtische Wohnungen —-
Themen gab es viele, für einige gab es auch Lösungsvorschläge. Meist war der Ton
sachlich, die eine oder andere Spitze in Richtung Konkurrenz blieb natürlich nicht aus.

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