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Jahr: 2024
/ Ausgabe: 2024_02_25_Presse_OCR
- S.3
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Tiroler Tageszeitung
TirolerseTageszeitung
„Kinder fahren auf und ab, Behörde legt sich quer“, Seite 12, 13
25.2.2024
Kinder fahren auf
Erst aufgebaut, dann viel befahren und bald
abgerissen: Zwei Pumptrack-Anlagen in und nahe
Innsbruck müssen laut Bescheid rückgebaut werden.
Von Matthias Christier
‚und Melina 0. Mittemöckler
Innsbruck — Den kleinen
Hügel runterfahren, die
Beine in den Boden hineinstemmen und mit dem
Rad den nächsten kleinen
Hügel hinauffahren, immer und immer wieder.
Das ist das Konzept von
Pumptracks, auch von der
trum Dez im Osten von
Innsbruck. Bis Ende 2022
erfreuten sich Familien
und Sportler an den Erhebungen und Senken, dann
ging der Betreiber in Konkurs. Nun stellte die Stadt
Doch damit ist Schluss.
‚ Es ist Humbug,
eine bestehende
und gut ionierende Anlage abzureißen.“
Florlan Prodinger
(Centermanager Dez)
einen Abrissbescheid aus:
„Diverse bauliche Anlagen“ seien entgegen der
im Vorfeld mit dem Betreiber besprochenen Mög-
Vier Wochen hat das
Dez jetzt Zeit, den asphal-
Viele Kinder machten in Baumkirchen mitten in der Natur ihre ersten
Pumptrack-Erfahrungen.
Ta Onr
Florian Prodinger vor der verschneiten Pumptrack-
Inkaufszentrum Dez.
Ya ba
tierten Pumptrack dem
Erdboden gleichzumachen oder eine schriftliche Stellungnahme abzugeben. Centermanager
Florian Prodinger macht
klar: „Das Dez hat kein
Interesse daran, den Park
abzureißen.” Das liege
nicht in erster Linie an
den Kosten, die für einen
Rückbatu anfallen würden.
Sondern: „Es ist Humbug,
eine bestehende und gut
funktionierende Anlage
abzureißen, wenn es keine
Alternative gibt und Interesse in der Bevölkerung
und bei Sportvereinen bestehr“, findet Prodinger.
Von Seiten der Stadt
heißt es dazu: „Aktuell
handelt es sich in Bezug
auf die Pumptrack-Anlage beim Dez um ein laufendes Verfahren, zu dem
zum aktuellen Zeitpunkt
keine Auskunft gegeben
werden kann.”
Die Dez-Betreiber versuchen mit einem möglichen neuen Pächter noch
den Abriss der Anlage zu
verhindern. Sie würden
gerne einen nachträgli-
und ab, Behörde legt sich quer
F
L E
Die Stellkurven und Hügel der Pumptracks
Untergrund erste Hügel,
Steilkurven und kleine
chen Baubescheid einho- | Schanzen angelegt - von
len. Der Stadt soll noch | Kindern und Jugendlichen
eine über- | in Ei, je. Über die
mittelt werden. Jahre wurde der Pump-
e © track erweitert, gepflegt
Ärger über Rückbau undviel belahren:.
In Innsbruck ist das letzte
Wort noch nicht gesprochen, bei einem beliebten
Pumptrack im Gemeindegebiet von Baumkirchen
steht die Entscheidung
bereits fest. Der Rückbau
des Areals am Innufer gefällt weder der Gemeinde
noch vielen Eltern und vor
allem den Kindern nicht.
Vor mehr als zehn Jahren, während Bauarbeiten zur Unterinntaltrasse,
wurden auf dem sandigen
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ren.
Doch damit ist spätestens ab Mai Schluss, bestätigt Baumkirchens Bürgermeister Josef Schindl:
„Wir haben den Bescheid
vom Verwaltungssenat des
Landes bekommen, in dem
steht, dass wir das Gelände
rückbauen müssen. Das
und das Aufstellen eines
Zauns kostet uns 20.000
Euro.” Der Pumptrack entstand nämlich auf einem
Grundstück des öffentlichen Wasserguts, eine Flä-
Ea
che nahe eines öffentlichen
Gewässers im Eigentum
der Republik. Man sei von
der Bezirkshauptmannschaft vorgeladen worden
und habe „einen auf den
Deckel bekommen”, weil
man in dem Auwald, der
als Naturschutzgebiet ausgewiesen ist, eine Sportanlage habe.
Dass der Pumptrack
nicht legal errichtet wurde, dessen sei man sich bei
der Gemeinde im Nachhinein bewusst geworden.
Eine nachträgliche Genehmigung war nicht möglich.
In den vergangenen Jahren wurden einige Pumptracks aus dem Boden gestampft, aus gutem Grund,
wie Tanja Messner vom
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wie hier in Lans werden bei jJungen Radfahrem
‚ Für Kinder sind
Pumptracks der
beste Einstieg, um
sich mit Fahren im
Gelände vertraut zu
machen.“
Tanja Messner (MTB &
Downhili Verein Tirol)
MTB & Downhill Verein
Tirol erklärt. „Für Kinder
ist das der beste Einstieg,
um sich mit Fahren im
Gelände vertraut zu machen. Sie bekommen ein
gutes Gefühl fürs Rad und
sie lernen auf spielerische
Art die Technik. Das kann
schon mit dem Laufrad
beginnen“, sagt sie. Die
Kleinen üben im sicheren
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um.a.wm.o«m
Gelände am Pumptrack,
bevor sie über Hügel und
Schanzen die Trails runtersausen. Bei den Kursen
des Vereins sei man auch
schön öfters bei Pumptracks gewesen, zum Beispiel in Lans. Im Frühjahr wird dort wieder viel
los sein, vielleicht auch
zu viel, wenn andernorts
Strecken eingestampft
werden. „Das Angebot für
Kinder ist sehr begrenzt
und wird jetzt noch mehr
begrenzt”, sagt Messner.
Pläne für neue Anlage
Während man in Baumkirchen den Pumptrack
demnächst dem Erdboden
gleichmacht, könnte einige Kilometer weiter nörd-
rZPK
Tokaz Mal
lich bald ein neuer entstehen. Messner ist auch im
Vorstand des „Bettelwurf
Bikepark”, und dieser will
in der Nähe der Langlaufloipe zwischen Absam und
Gnadenwald einen Bikepark ähnlich dem in Lans
bauen.
Man sei in der Planung
schon recht weit, noch
würde eine behördliche
Genehmigung fehlen.
Man hofft aber, dass man
im Frühjahr die ersten
Hügel aufschütten kann.
„Das wäre so wichtig, weil
es ja um was Wesentliches
geht: die Kinder zurück in
die Natur zu bringen. Und
mit solchen Pumptracks
schafft man das”, ist sie
sich sicher.
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