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Tiroler Tageszeitung

„Gemeinden fordern auch Tarif-Entlastung“, Seite 4

Gemeinden fordern
auch Tarif-Entlastung

IKB-KundInnen noch in Warteschleife, Tiwag will in
zwei Etappen Preise senken. Gemeinden murren.

Von Peter Nindier

Innsbruck — Die Stromkostenentlastung des Landesenergieversorgers Tiwag wurde bereits vor drei Wochen
fixiert. Sie ist Ergebnis eines
Vergleichs zwischen Arbeiterkammer und Tiwag, nachdem
das Bezirksgericht Innsbruck
aufgrund einer Klage der AK
die Preiserhöhung 2022 für
ungerechtfertigt eingestuft
hat. Die Tiwag-Haushaltskunden erhalten deshalb ab März
im Durchschnitt 285 Euro zurück, insgesamt stellt die Tiwag dafür 44 Mio. Euro bereit.

In weiterer Folge wird die
Bereitschaft zur Senkung der
Arbeitspreise für Strom ab 1.
Juli und dann noch einmal ab
1. Jänner 2025 bekundet. Zuerst soll der Arbeitspreis auf
11,8 Cent netto pro Kilowattstunde gesenkt werden, sechs
Monate später unter zehn
Cent fallen. „Der gemeinsame Wille war erkennbar, dieses Thema aus der Welt zu
schaffen. Jetzt blicken wir gemeinsam nach vorne”, betont Tiwag-Vertriebsvorstand
Thomas Gasser. AK-Präsident
Erwin Zangerl machte Freitag einmal mehr klar, dass als
Nächstes die IKB-KundInnen
zu entschädigen seien. „Au-

Berdem setzen wir uns dafür
ein, dass der Strompreis bei
Energie-Unternehmen generell transparenter gestaltet
werden muss.”

Zwischen den IKB und der
AK gab es Donnerstag eine
erste Verhandlungsrunde, am
Montag wird die AK ihr Paket
für einen Vergleich schnüren.
„Dann werden wir verhandeln“, erklärt Zangerl. Für die
Strombezieher der IKB geht es
um rund 20 Millionen Euro.

‚ ‚ Bereits zum 1. Juli
geht der Tiwag-
Strompreis weiter nach
unten. Voraussichtlich

Thomas Gasser
(Vertriebsvorstand der Tiwag)

Die Tiwag als Eigentümerin
von 50 Prozent minus einer
Aktie der IKB bestimmt dort

den als alleinige Angelegenheit der Kommunalbetriebe
bezeichnet. Darüber herrscht

Als Minderheitsaktionär
werde die Tiwag die Herbei-

führung einer raschen Lösung
sehr begrüßen, hieß es gestern
erneut vom Landesenergiever
sorger. Das will SPÖ-Stadträtin
EIli Mayr so nicht hinnehmen.
Erneut nimmt sie die Tiwag in
die Pflicht. „Die Tiwag ist für
den Preis verantwortlich. Wer
anschafft, muss auch für die
Fehler haften.” Also zahlen.

Klein- und Mittelbetriebe
sowie landwirtschaftliche Betriebe erwarten sich ebenfalls
ein Entgegenkommen vom
sei eine ähnliche Entlastung
wie für die Haushaltskunden
in Vorbereitung, ergänzt Tiwag-Vorstand Gasser. Doch
damit nicht genug. In den Gemeinden wird der Vergleich
AK-Tiwag mit Argusaugen beobachtet.

Rund 200 Tiroler Kommunen haben nämlich Ende 2022
einen Vertrag mit der Tiwag
abgeschlossen. Auf Druck der
Politik wurde zwar im Frühjahr 2023 nachverhandelt, die
Tiwag bot daraufhin vier Leistungspakete mit unterschiedlichen Laufzeiten an. Jedoch
sind viele Bürgermeister unzufrieden, deshalb will Gemeindepräsident Karl-Josef
Schubert in den nächsten
Wochen eine zufriedenstellende Lösung für die Gemeinden erreichen.

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