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Jahr: 2024
/ Ausgabe: 2024_02_16_Presse_OCR
- S.10
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Kurier
„Kaufhaus Tyrol im Abverkauf: „Das Ding muss funktionieren“, Seite 20
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Das 2010 eröffnete Signa-Warenhaus ist der Frequenzbringers für Innsbrucks wichtigste Einkaufstraße
Hinter den
X Zeilen
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Der Redakteur
Christian Willim ist
der Tirol-Experte des
Chronikressorts,
bewegt sich gekonnt
auf dem politischen
Parkett und kennt
sich auf dem immobilienmarkt bestens
aus. Nicht mur mit
spannenden Reportagen und Interviews
erfreut er seine
Teamkollegen, sondern auch mit seiner
Hilfsbereitschaft
Kaufhaus Tyrol im Abverkauf:
„Das Ding muss funktionieren“
Innsbruck. An Rene Benkos erstem großen Wurf hängt die Zukunft der Innenstadt
VON CHRISTIAN WILLIM
In den Auslagen der Geschäfte im Kaufhaus Tyrol gehr der
Winterschlussverkauf seinem
Ende entgegen. „Final Sale®
mit „bis zu minus 50 Prozent”
wird versprochen. Dass nunmehr der gesamte Gebäudekomplex, der als Herz der
Puls der wichtigsten Einkaufsstraße von Innsbruck vorgibe,
zum Verkauf stehrt, ist nirgendwo ersichtlich.
Wer bei der Immobilie
zuschlägt bzw. ob sie überhaupt einen Käufer findet, ist
nicht nur für die Gläubiger
der in die Insolvenz geschlitterten Signa Prime Selection
AG relevant, zu deren wichtigsten Assets der Einkaufstempel zählt. An der Zukunft
des Kaufhaus Tyrol hängt
auch jene der Innsbrucker
Innenstadtbetriebe,
„Es ist als Frequenzbringer extrem wichtig. Wäre der
nicht mehr da, wäre das für
das Zentrum katastrophal“,
sagt Michael Perger, Obmann des Zentrumsvereins,
der die Kaufleute von Altund Innenstadrt vertritt. Große Sorge, dass es nicht zu
einer Übernahme und damit
zu einer Schließung kommt,
har er aber nicht.
Basis für einen Deal
„Das ist eine Immobilie in für
Innsbruck absoluter Premiumlage“, ist für Perger das
eine Kriterium, das ihn optimistisch stimmrt. Das andere:
„Das ist ein funktionierendes
Geschäftsmodell. Das Kaufhaus hat eine sensationelle
Frequenz. Das ist die Basis
für den Verkauf.“ Denn:
„Fonds und große Investoren
kaufen Rendite.“
Damit beschreibt Perger,
der bei einer Bank arbeitet,
den aus seiner Sicht potenziellen Interessentenkreis.
Welchen Wert das Kaufhaus
Tyrol aktuell hat, ist unklar.
Wie berichtet, soll es aber im
Paket mit weiteren Filetstücken der Signa Prime in
Wien — Park Hyatt, Goldenes
Quartier und Verfassungsgerichtshof-Gebäude — auf den
Markt kommen. Entsprechend groß muss die Finanzkraft von Investoren sein.
Für den nun strauchelnde Innsbrucker Immobilien-
Investor Rene Benko waren
der Bau und die Eröffnung
des Kaufhaus Tyrol 2010, bei
der er gerade einmal 32 Jahre alt war, das Meisterstück.
Ak Aushängeschild ebnere
es den Weg zum Aufstieg.
Nun hängt an dem Prestigeobjekt das Verkaufsschild.
Innsbrucks Bürgermeister Georg Willi (Grüne) gehrt
davon aus, dass es beim
Kaufhaus Tyrol „um einen
Wert in dreistelliger Millionenhöhe“ geht. Laut Grundbuch lastet auf der Immobilie jedenfalls ein Pfandrecht
in Höhe von 180 Millionen
Euro, wobei unklar ist, wie
viel davon bereits bezahlı ist.
Von seinem Büro aus
blickt der Stadtchef direkt auf
das gegenüberliegende, nun-
mehrige, Problemkind. Dass
dem Kaufhaus die Schließung
droht, befürchter auch er
nicht: und ist von einer Fortführung des Betriebs überzeugt: „Alles andere wäre völlig unrealistisch.“ JJeder neue
Besitzer müsse Interesse daran haben, „dass die Mieten
weiterfließen“.
Abseits der Krise
Die Bedeutung des Weiterbestands ist auch dem Stadtchef bewusst: „Das ist der
Magnet, der viele Menschen
in die Innenstadt zieht. Das
Ding muss weiter funktionieren.“ Dass sich angesichts
der Krise des stationären
Handels gar kein Interessent
findet, befürchtet Willi nicht:
„Wenn Handel noch funktioniert, dann in solchen Häusern.“ Das schätzt Perger
ebenfalls so ein und sieht
Arbeitsplätze wie auch Ge-
„Der zentrumsnahe Kaufhausmarkt hat Bestand, das
sieht man in Amerika.“
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