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Jahr: 2024
/ Ausgabe: 2024_02_13_Presse_OCR
- S.5
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Tiroler Tageszeitung
„Tiwag und IKB streiten um Millionen“, Seite 4
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Der Haussegen hängt jetzt auch zwischen IKB und Tiwag schief. Die Tiwag
weist Millionenforderungen zurück. Fotos: Thomas Böhm, Dankel Liebel
Tiwag und
IKB streiten
um Millionen
80.000 StromkundInnen der IKB wollen wie die 220.000 der Tiwag für zu
viel bezahlte Rechnungen entschädigt
werden. Doch darüber tobt ein Streit.
Innsbruck — Solange der
Strompreis niedrig war,
herrschte sozusagen Hausfrieden. 250 Millionen Euro
hat die Tiwag seinerzeit für
49,99 Prozent der IKB-Aktien
gezahlt. Seit seinem Einstieg
bei den Innsbrucker Kommunalbetrieben (IKB) erhielt
der Landesenergieversorger
Tiwag bisher Dividenden von
130 Mio. Euro. Zugleich wurde ein Betriebsführervertrag
abgeschlossen.
Der Landesenergieversorger ist damit auch für den
gesamten Stromvertrieb für
die 80.000 IKB-KundInnen
zuständig. Die Preise von Tiwag und IKB müssen deshalb
‚ Ich teile die Meinung der Tiwag
in keinster Weise. Der
Betriebsführungsvertrag
ist einzuhalten.“
(fast) ident sein mit einer maximalen Spreizung von zwei
Prozent. Für den Strom, den
die IKB von der Tiwag beziehen, gibt es zudem ein exakt
berechnetes Kostenmodell
— mit Ausgleichszahlungen
der Tiwag, sollten die IKB
ein Mindestbetriebsergebnis
nicht erreichen.
Zuletzt mussten die IKB
jedoch teuer bei der Tiwag
einkaufen und danach die
Preise auf Tiwag-Niveau herunterbremsen. Das drückt
auf das Ergebnis und erhöht
die Ausgleichszahlungen. Jetzt
kommt noch das Strom-Urteil
und der Vergleich der Tiwag
mit der AK hinzu.
Der hat genauso Folgen
für die IKB, die Arbeiterkammer fordert wie bei der Tiwag
ebenfalls Entschädigungen für
die Stromkunden. Ersten Berechnungen zufolge dürften
das 20 Mio. Euro sein. Während die Stadt Innsbruck als
Mehrheitseigentümerin der
IKB auf den Syndikatsvertrag
pocht und die Tiwag finanziell in die Pflicht nimmt, argumentiert diese mit den au-
Bergewöhnlichen Umständen
durch die Energiekrise: Und
diese seien im Betriebsführungsvetrag nicht abgebildet.
Sowohl was die Ausgleichszahlungen für 2023 von sieben
Mio. Euro betrifft als auch die
Rückzahlungen.
Dass die IKB bei den Vergleichsgesprächen mit der AK
außen vor waren, stört Bürgermeister Georg Willi (Grüne) besonders. „Ich teile nämlich die Meinung der Tiwag in
keinster Weise. Für mich ist
der Betriebsführungsvertrag
einzuhalten.“ Willi wirft dem
Landesenergieversorger Kindesweglegung vor. Denn: „Aktuell müssen die IKB für den
zugekauften Strom 29 Cent
bezahlen. Der Kunde bezahlt
12,7 Cent. Daher ist das Stromgeschäft derzeit defizitär.”
Die Tiwag sieht nach ihrer
rechtlichen Einschätzung jedoch keinen Zusammenhang
mit laufenden Verträgen mit
den IKB. „Es liegt an der IKB
AG und ihren Organen zu entscheiden, ob sie eine Einigung
mit AK aus Unternehmensinteresse herbeiführen wollen.
die Tiwag gegebenenfalls eine
solche Entscheidung im Interesse des Unternehmens wohlwollend prüfen“, heißt es in
einer Stell .
Für die 80.000 IKB-Stromkunden heißt es jedenfalls
„bitte warten“. Möglicherweise müssen die Gerichte darüber entscheiden. (pn)
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