Pressespiegel seit 2021
Jahr: 2024
/ Ausgabe: 2024_01_6_Presse_OCR
- S.5
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Tiroler Tageszeitung
Dauerthema Nummer 2
ist in Tirol der Verkehr.
Mattle: Die Verkehrswende ist neben der Energiewende entscheidend
für die Zukunft Tirols. Im
öffentlichen Personenverkehr wurden wichtige
Fortschritte erzielt. Unser
Ziel ist es, dass Familien in
der Peripherie nicht mehr
auf zwei Fahrzeuge angewiesen sind und in urbanen Gebieten vermehrt
komplett auf Öffis umsteigen. Ein weiteres Ziel ist
die Verlagerung des Transits und Materialtransports auf die Schiene. Dies
erfordert jedoch einen
langen Atem, besonders
bis zur Inbetriebnahme
des Brennerbasistunnels.
Zulaufstrecken und Terminals sind ebenfalls
notwendig. Wir arbeiten
an Allianzen, da die Transitproblematik nicht von
Tirol allein gelöst werden
kann.
Österreich erwartet ein
Superwahljahr. Die Er-
folgsaussichten der ÖVP
sind aus heutiger Sicht
sehr bescheiden.
Mattle: Es ist ein herausforderndes Jahr, insbesondere für Parteien der
Mitte. In Österreich, aber
auch anderswo. Trotz
schwieriger Umfragewerte müssen wir Programme entwickeln, um die
Bevölkerung für unsere
Politik zu begeistern. In
Innsbruck haben wir es
schon einmal geschafft,
ein starkes bürgerliches
Lager unter der Führung
von Florian Tursky aufzustellen, indem wir verschiedene Gruppierungen
vereint haben.
Ist das bürgerliche Lager in Innsbruck geeint,
trotz der Kandidatur
von Hannes Anzengruber? Sie haben sich da
‚ja selbst sehr engagiert.
Mattle: Anzengrubers eigenständiges Antreten
ist ein Wermutstropfen.
Trotzdem steht das bürgerliche Lager mit der Einigung der Volkspartei,
des Seniorenbunds und
der Liste Für Innsbruck
stark da.
Werden Sie sich als Landesparteiobmann im
Wahlkampf einbringen?
Chefredakteuren Matthias Krapf (I.) und Marco Witting. Fotos: 8öhm
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Mattle: Ich habe bekanntermaßen eine große Leidenschaft für Wahlbewegungen und werde mich
aktiv einbringen.
Wie sehen Sie die bundespolitische Situation,
insbesondere im Hinblick auf die Nationalratswahl?
Mattle: Bundespolitisch
sehen wir aktuell gute Umfragewerte für die
Freiheitliche Partei. Parteien der Mitte fällt es
schwer, effektive Gegenstrategien zu entwickeln.
Vielleicht sollten wir unsere Kommunikation direkter gestalten und nicht
immer die Komplexität
jeder Aufgabe in den Vordergrund stellen. Eine
Herausforderung wird jedenfalls die Bildung von
Koalitionen nach der Nationalratswahl sein. Es ist
kein großes Geheimnis,
dass ich durchaus ein Fan
von Schwarz-Rot bin, allerdings müsste sich der
SPÖ-Bundesparteiobmann da schon noch um
einiges bewegen. Die ge-
nerelle 32-Stunden-Woche zum Beispiel ist wie
gesagt ein No-Go.
Haben Sie auch einen
persönlichen Neujahrsvorsatz? Mehr Zeit zu
Hause, weniger Termine?
Mattle: Mein persönlicher
Neujahrsvorsatz ist es,
meiner Familie und meinen Freunden meine volle
Aufmerksamkeit zu widmen, wenn ich Zeit mit ihnen verbringe. Ich möchte vermeiden, gedanklich
abwesend zu sein. Außerdem ist es mir wichtig,
meine Leidenschaft für
die Politik und das Gestalten Tirols zu bewahren.
Ich treffe Entscheidungen
auf Basis von Daten und
Fakten, nicht nur aus dem
Bauch heraus. Zum neuen Jahr wünsche ich mir,
dass wir unsere Lösungen
auf Intellekt aufbauen und
nicht auf Glück vertrauen
müssen.
Das Gespräch führten
Matthias Krapf
und Marco Witting