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Tiroler Tageszeitung

„IKB könnten Minigolfplatz weiterführen“, Seite 25

IKB könnten Minigolfplatz weiterführen

Beliebte Anlage am Baggersee könnte künftig von der Innsbrucker Kommunalbetriebe AG mitbetrieben
werden - Gespräche sind laut IKB aber noch nicht abgeschlossen. Hitzige Diskussion im Gemeinderat.

Von Michael Domanig

Innsbruck — Dass ein Minigolfplatz für Megadiskussionen sorgen kann, beweist die
Innsbrucker Stadtpolitik seit
Wochen. Wie berichtet, ist der
Vertrag der Stadt mit dem bisherigen Pächter der beliebten
Bahnengolfanlage am Baggersee mit 31. Dezember 2023
ausgelaufen — wie es weitergeht, ist noch unklar.

‚ Für den Saisonbeginn gibt es keine
Lösung, ohne Kioske
auch keine Konsumationsmöglichkeit mehr.“

Ossi Lerch
(bisheriger Pächter)

Im Gemeinderat am Donnerstag wurde das Aufregerthema mit breiter Mehrheit
dringlich auf die Tagesordnung gehoben. Breit getragen
war dann auch ein (Abänderungs-)Antrag, von der ÖVP
gemeinsam mit FI, FPÖ, SPÖ,
Gerechtem Innsbruck, Lebenswertem Innsbruck, Seniorenbund, Liste Fritz, ALI und
den Abgeordneten Heisz und
Buchacher eingebracht.

BM Georg Willi (Grüne) wird
darin —- in Abänderung eines
Antrags von Gerald Depaoli
(GI) - aufgefordert, „für einen

nahtlosen Weiterbetrieb der
Minigolfanlage Sorge zu tragen“, entweder durch einen
neuen oder den bisherigen
Betreiber. Dies so lange, bis
ein dauerhaftes Betriebskonzept vorliegt. Ausarbeiten sollen ein solches die IKB (Innsbrucker Kommunalbetriebe),
heißt es weiter.

Kurz zur verwickelten Vorgeschichte: Die Stadt als Verpächterin hat mit dem bisherigen Betreiber schon 2018,
noch unter Christine Oppitz-
Plörer (FI), einen Räumungsvergleich abgeschlossen: Im
Gegenzug zur Räumung des
Platzes per Jahresende 2023
erhält der Pächter demnach
eine Ablöse von 250.000 Euro,
zahlbar in zwei Tranchen.

Politischer Schlagabtausch

Willi als Eigentümervertreter habe die fast sechs Jahre
bis zum Vertragsende nicht
genützt, um eine (Nachfolge-)
Lösung zu finden, so die Kritik
im Gemeinderat. Daher brauchees nun eine „pragmatische
Lösung“, um eine vorhandene
Infrastruktur vorerst weiterzuführen, so ÖVP-Klubobmann
Christoph Appler. Vize-BM
Markus Lassenberger (FPÖ)
kritisierte, dass der bisherige
Betreiber zuletzt nicht in Gespräche eingebunden worden
sel.

Dieser hatte, wie berichtet, Interesse bekundet, den
Pachtvertrag doch zu verlängern. Streitpunkt waren allerdings die Vertragsbedingungen, u.a. hätten sich die
Pachtkosten vervielfacht.

Zu Verhandlungen über
die tatsächliche Höhe kam
es allerdings gar nicht mehr,
da der Punkt im Stadtsenat

Giß Räumungsvergleich muss der alte Pächter die Minigolfanlage „betriebsfähig“ übergeben.

mehrheitlich abgesetzt wurde.
Damit gilt nun der Räumungsvergleich.

Was die Zukunft der Anlage betrifft, könnte es jetzt
trotzdem eine Lösung geben
— nämlich einen Weiterbetrieb durch die IKB. Zumindest kündigte BM Willi das
im Gemeinderat an. Laut Vergleich, der von beiden Seiten

Seite 6 von 14

Fotn: Springer/TT

unterzeichnet wurde, muss
der Pächter der Stadt den Minigolfplatz „in gewartetem
Zustand und betriebsfähig“
übergeben. Vereinbart habe
man hierfür Ende Jänner, so
Willi. Aus seiner Sicht wäre
der Platz damit sofort bespielbar. Die Idee sei, dass die IKB
als Betreiberin des Baggersee-
Areals den Platz künftig mit-

betreiben, dazu habe er schon
Gespräche geführt.

Den anderen Fraktionen
waren deutliche Zweifel anzumerken, ob diese Frage wirklich schon geklärt ist. Zur Sicherheit wurde der genannte
Antrag jedenfalls trotz allem
einstimmig beschlossen.

Auf Anfrage der TT, ob die
IKB bereit seien, den Minigolfplatz künftig mitzubetreiben,
hieß es vom Vorstandsvorsitzenden Helmuth Müller gestern knapp: „Es gibt Gespräche, diese sind jedoch noch
nicht abgeschlossen.“

Der bisherige Pächter Ossi
Lerch sagt zu, die Anlage (erst
2023 für weitere drei Jahre zertifiziert) ordnungsgemäß zu
übergeben. Für die Kompletträumung-Abbau von Kiosken
und Trampolin vor Ort - habe
er allerdings um eine Fristerstreckung von 14 Tagen angesucht. Lerch bekräftigt, dass er
die Anlage gerne bis zum Vorliegen eines neuen Konzepts
noch ein bis zwei Jahre weitergeführt hätte. Ein Verzicht
auf die zweite Tranche von
125.000 Euro und ein möglicher Pachtzins von 45.000 Euro jährlich seien aber nicht in
Frage gekommen.

So gebe es für den Saisonbeginn nun kein Konzept und
mangels Kiosken keine Konsumationsmöglichkeit mehr.