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Jahr: 2024
/ Ausgabe: 2024_01_26_Presse_OCR
- S.15
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Tiroler Tageszeitung
„Innsbrucker Clubs wollen weitertanzen“, Seite 16
Innsbrucker Clubs
wollen weitertanzen
In der ersten „Club Kultur Konferenz“ Tirols spricht die Innsbruck Club
Commission heute auch, aber nicht nur über das Clubsterben.
Von Barbara Unterthurner
Innsbruck — Ist der Club in
Innsbruck ein Auslaufmodell? Ja, das könnte man vor
dem Hintergrund des grassierenden Clubsterbens zumindest annehmen. Der
Dachsbau? Seit letztem November tot. Club Cubique?
Mit Neujahr dichtgemacht.
Für Emma Egger, Projektleiterin bei der Innsbruck Club
Commission, stirbt dennoach
immer noch die Hoffnung
zuletzt. Sie verneint die Eingangsfrage. „Ausgegangen
wird immer”, sagt sie bei „Tirol Live“ (QR-Code rechts).
Nur die Gemengelage rund
um die Clubs sei heute eine
andere. Teuerung und ein
verändertes Ausgehverhalten
— das spüre man laut Egger
im Nachtleben. Was dagegen tun? Was können Clubs
leisten? Diese (und etliche
weitere) Fragen sollen heute
bei der ersten Tiroler „Club
Kultur Konferenz” beantwortet werden — in 18 Panels im
Queens Club, der p.m.k, dem
„Reich für die Insel“ und im
„Tante Emma”. Organisiert
wird „nacht:]leben“ von der
Innsbruck Club Commission
(ICC) als Interessenvertretung
von 65 heimischen Clubs,
Bars und Eventlocations. Die
Konferenz soll diese Vielfalt
und die unterschiedlichen
Arbeitsfelder der Nachtkultur
zeigen, wünscht sich Egger.
Und gleichzeitig nicht nur
die Szene selbst ansprechen.
Der Eintritt zu „nachtJeben“
ist frei.
Gerade für Tirol sei es wichtig zu verstehen, dass Nachtkultur ein Tourismusfaktor
ist, erklärt Egger, die als Projektleiterin beim ICC aktiv
ist. Also: „Ohne Party kein
Ischgl.” In Innsbruck hingegen sorgen für Egger vor allem
die Clubs für jene Urbanität,
die sich auch das offizielle
Innsbruck mit dem Stadtslogan „alpin-urban” gerne auf
die Fahnen heftet. Und ohne
-
Ausgetanzt und insolvent Im „Dachsbau“ ging im November der letzte Ciubabend über die Bühne.rciz Desrtaa/ Nan
Nachtkultur bleibe für Innsbruck nur noch „alpin“ übrig, sagte die Tirolerin zuletzt
auch schon auf der Demonstration „Reclaim The City”. Im
November 2023 hatten beim
umstrittenen „Sonnendeck”
vor der Uni rund 1000 Menschen für mehr konsumfreie
Zonen und mehr Kulturräume in der Stadt protestiert.
Auch dieser Protest findet
‚ Nachtkultur ist ein
Tourismusfaktor,
auch das wollen wir in
der Konferenz zeigen.
Ohne Party, kein Ischgl.“
Emma Egger
(Projektiesterin 1CC)
seinen Niederschlag
in der heutigen „Club
Kultur Konferenz“. In
Diskussionsrunden
und Workshops wird
etwa darüber gesprochen, wie sich das
Nachtleben im Freien innerhalb der Stadt
(Panel „Freibuftkultur —
Nachtleben im öffentlichen Raum”, p.m.k,
13 Uhr) gestalten lässt
— oder wie Kulturräume (Panel „Wem gehört die
Stadt?", 16 Uhr im Reich für
die Insel) geschaffen werden
können. Mit Gästen aus Berlin
oder Zürich fießt ein Blick von
außen ein, wünscht sich der
ICC. An der eigenen Clubtür
will die Konferenz jedenfalls
nicht Halt machen.
Letztlich geht es dem ICC
aber auch um das Geld, das
hier wie dort fehlt. Nicht nur
bei der Commission selbst,
deren Team schon seit Monaten ehrenamtlich werkt.
Die Förderungen fließen wie
bei den meisten Vereinen der
freien Szene projektbezo-
www.1L.com
gen. „nacht:leben”
wird u.a. von der
WKO gefördert. An
Strukturförderungen aber fehle es,
sagt Egger.
Starten wird die
Konferenz mit einem Tätigkeitenbericht des ICC —
einmal mehr will
die Interessenvertretung klarmachen: Clubkultur ist
Kultur. Das müsse man auch
Fördergebern immer wieder
klarmachen, weiß Egger.
Das politische Bekenntnis zur Clubkultur wird der
ICC im Anschluss abfragen.
Bei den VertreteriInnen der
Innsbrucker Parteien, die bei
„Innsbruck 24ff“ ihre Meinung zur Rolle der Clubkultur
abgeben — drei Monate vor
der Gemeinderatswahl. Bis
auf die ÖVP haben sich laut
ICC alle Parteien angemeldet.
Vollständiges Programm. insta-
gram.com/ibkeluboomm
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