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Jahr: 2024
/ Ausgabe: 2024_01_25_Presse_OCR
- S.3
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Tiroler Tageszeitung
TirolerseTageszeitung
„Dornauer warnt vor gefährlicher Energie-Debatte“, Seite 4
25.1.2024
Innsbruck - Der Vorschlag von
Innsbrucks ÖVP-Bürgermeisterkandidaten und Staatssekretär Florian Tursky lässt die
Wogen hochgehen. Tursky
möchte die Innsbrucker Kommunalbetriebe (IKB) von einer Aktiengesellschaft in eine
GmbH umwandeln, die Syndikatsverträge („Knebel“) mit
dem Landesenergieversorger Tiwag beenden, damit die
IKB die Strompreisgestaltung
selbst in die Hand nehmen
können. Am Mittwoch verteidigte er noch einmal seinen
Vorstoß. „Es ist unverständlich, dass die Stadt Innsbruck,
Dornauer warnt
vor gefährlicher
Energie-
SPÖ-Chef Dornauer befürchtet, dass
angesichts der Forderung, die Innsbrucker
Kommunalbetriebe von der Tiwag abzukoppeln, die Energiepolitik in Tirol leidet.
Debatte
Tiwag nie und nimmer leisten könne und der scheidende Staatssekretär offenkundig vergessen habe, „dass die
EU den Strommarkt im Jahr
2002 liberalisiert hat“.
Durch die Strompreis-
die die Mehrheit an den IKB
hält, nicht über den Innsbrucker Strompreis und damit
große Geschäftsbereiche der
IKB entscheiden kann. Spannend, dass dies einige nicht
so sehen und weiterhin ein
Tiwag-Diktat für den Innsbrucker Strompreis möchten.“
In der Landes-ÖVP ist
man gar nicht glücklich über
Turskys Vorpreschen und
geht auf Distanz. Schließlich
war Tursky vor seinem Wechsel in die Bundespolitik stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender bei der Tiwag.
Damals hat er die Interessen der Tiwag vertreten. Der
Landesenergieversorger hält
49,99 Prozent der Aktien bei
den IKB, rund 250 Millionen
Euro hat er dafür gezahlt.
Als erster Landespolitiker
wagte sich gestern SPÖ-Landeshauptmannstellvertreter
Georg Dornauer aus der Deckung. „Turskys Aussagen
sind gelinde gesagt ein aufgelegter Schwachsinn und
stammen eigentlich von seiner Wahlkampfagentur Oppitz-Plörer.“ Fakt sei, dass
sich die Stadt die Anteile der
E
Die politische Debatte über Tiwag und IKB ist aufgeladen.
‚ , Allgemein schadet
die ganze Debatte
nur dem weiterhin drin-
genden Ausbau unserer
Wasserkraft.“
LHStv. Georg Dornauer/
(Landeshauptmann-Vize)
bremse des Bundes würden
die KundInnen der IKB einen günstigen Strompreis
beziehen, betont Dornauer.
„Allgemein schadet die ganze Debatte nur dem weiterhin dringenden Ausbau
unserer Wasserkraft. Die
Bevölkerung verliert sukzessive die Akzeptanz dafür
und sieht keinerlei direkten
Mehrwert.“ Diese Stimmung
ist aus Sicht Dornauers
brandgefährlich, denn nur
mit Sonne und Wind werde
die Rechnung für eine zukunftsorientierte Energiepolitik in Tirol nicht aufgehen.
Dornauer: „Wir benötigen
daher den Bau von Pumpspeicherkraftwerken und
dafür werde ich mich auch
weiterhin in der Regierung
einsetzen.“ (pn)
S
Foto: Böhm
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