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Jahr: 2023

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- S.14

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Kronenzeitung

„Duell Gerber gegen Hörl, das ist WB-Brutalität‘“, Seite 22

Duell Gerber gegen Hörl,
das Ist WB-Brutalität

Nach außen ruhig, hinter den Kulissen alles andere als friedlich.

Im ÖVP-Wirtschaftsbund tobt weiter knallharter Machtkampf.

uhig und besinnlich
R mit anschließendem

Weihnachtsessen verlief Montagabend die letzte
Sitzung des OVP-Wirtschaftsbund-Landesvorstandes in diesem Jahr. Zumindest nach außen versucht man sich also geeint
zu geben. Ganz so ist es
freilich nicht. Zuletzt sorgte ja der Rücktritt von
Christoph Walser als WK-
Präsident und von allen anderen Amtern für Aufsehen
— er soll dem Vernehmen
nach wieder selbst als Lkw-
Fahrer beruflich tätig sein.
Es gibt aber weit größere
Baustellen, die den Wirtschaftsbund beschäftigen.
Da ist zum einen die Wahl
des neuen WB-Landesobmannes, die nunmehr fix
am 9. Februar im Congress
Igls über die Bühne gehen
wird. Just an jenem Ort, an
dem 2016 völlig überraschend Langzeit-WB-Chef
Jürgen Bodenseer „abmontiert“ und Franz Hörl die
„WB-Krone“ _ aufgesetzt

CLAUS MEINERT

Tiroler Politik
Inoffiziell

wurde. Ob aber Hörl tatsächlich nochmals antritt,
wie von ihm angekündigt, ist
seit dem „Walser-Erdbeben“
und der Installierung von
Barbara Thaler als WK-Präsidentin alles andere als fix.
Bekanntlich strebt ja auch
Wirtschaftslandesrat Mario
Gerber diesen miächtigen
Posten innerhalb der OVP
an. Und Gerber will keinesfalls klein beigeben. Möglich
ist aber auch — hört man
höchst inoffiziell —, dass sich
Hörl ein Nationalratsmandat zusichern lässt und Thaler in den Ring gegen Gerber

steigt. Kommt es zur
Kampfabstimmung in Igls,
ist eine Spaltung des WB
nahezu vorprogrammiert.
Und dass Gerber und Hörl
nicht mehr miteinander
können, zeigte sich nicht
erst bei dieser montägigen
Weihnachtsfeier.

Hinzu kommt freilich
noch die Innsbruck-Wahl
im April. Da droht weiteres
Chaos bzw. ein Debakel,
das primär der Wirtschaftsbund zu verantworten hat. Denn mit Johannes
Anzengruber und Florian
Tursky treten bekanntlich
zwei Wirtschaftsbündler
um das Bürgermeisteramt
an. Schafft es keiner von
beiden in die Stichwahl,
weil man sich gegenseitig
die Stimmen wegnimmt,
wird auch LH Anton Mattle
nicht mehr ruhig zusehen
können, sondern bei der
„Baustelle _ Wirtschaftsbund“ als OVP-Obmann
seiner Aufsichtspflicht
nachkommen und endlich
richtig aufräumen müssen.

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