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Jahr: 2023
/ Ausgabe: 2023_11_8_Presse_OCR
- S.12
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Tiroler Tageszeitung
„Betreiber schlagen fixe Stellplätze für E-Scooter vor“, Seite 23
Betreiber schlagen fixe
Stellplätze für E-Scooter vor
Der Leihroller-Anbieter Tier regt - statt eines möglichen Verbots —
verpflichtende Abstellplätze für das Zentrum von Innsbruck an.
Innsbruck - Morgen Donnerstag entscheidet der Innsbrucker Gemeinderat darüber,
ob in der Stadt ein generelles
Verbot für Leih-E-Scooter erlassen werden soll. Hintergrund sind, wie berichtet, anhaltende Probleme mit falsch
bzw. verkehrsbehindernd abgestellten Leihrollern. Vertreter von Behindertenorganisationen stellten sich zuletzt klar
hinter das von der SPÖ beantragte Verbot.
Die Betreiber selbst sehen
die Sache naturgemäß anders: Anstelle eines Verbots
von Leih-E-Scootern sollte
der Fokus darauf liegen, diese und andere Formen der
„Mikromobilität“ besser zu
integrieren und die dafür
dringend nötige Infrastruktur
auf- und auszubauen, meint
Patrick Grundmann, Pressesprecher von Tier, neben Bird
einer der zwei aktuellen Anbieter in Innsbruck. Man habe
der Stadt dazu bereits einen
Maßnahmenkatalog vorge-
legt, „der zur Verbesserung
des öffentlichen Miteinanders
führen soll“. Der Vorschlag
beinhaltet die Einführung eines neuen Parksystems für E-
Scooter - mit verpflichtenden
Abstellplätzen „vor allem im
Zentrum und den sensiblen
Bereichen“. Mit dem Blindenund Sehbehindertenverband
Österreich sei man im Austausch, was die Einführung
von Stickern auf allen Tier-
Scootern angeht, auf denen
die Kontaktdaten der Firma in
Brailleschrift zu finden sind.
, Unser E-Scooter-
Service trägt dazu
bei, die Innenstadt vom
motorisierten Verkehr
zu entlasten.“
Patrick Grundmann
(Pressesprecher Firma Tier)
Beschwerden über falsch
abgestellte Scooter nehme
man sehr ernst, betont Grundmann. Tier sei dazu mit der
Stadtverwaltung in Abstimmung und habe bereits „pro-
aktiv“ diverse Maßnahmen
eingeführt, um das Abstellverhalten der Nutzer zu verbessern: Mit der Tier-App habe man seit dem Start knapp
140 Parkverbotszonen erfasst
„und die Reaktionszeit bei Beschwerden stark verbessert“.
Generell trage der E-Scooter-Service dazu bei, die Innenstadt vom motorisierten
Verkehr zu entlasten, erklärt
Grundmann — und verweist
auf knapp eine Million Fahr-
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ten, seit Tier in Innsbruck aktiv ist (seit Ende Mai 2019).
Ob sich für das von der SPÖ
geforderte Verbot eine Mehrheit findet, scheint fraglich —
die Zeichen könnten eher auf
strengere Regelungen stehen.
Genau dafür plädiert neben
der ressortzuständigen Stadträtin Uschi Schwarzl (Grüne)
auch NEOS-Gemeinderätin
Julia Seidl: Sie schlägt statt eines Verbots fixe - und dann für
Nutzer verpflichtende — Abstellflächen für Leihroller vor,
etwa neben Radständern und
Stadtrad-Stationen. Ein Antrag der NEOS auf „Mobilitäts-
Hubs“, die alle Angebote von
E-Car-Sharing über E-Bikes
bis zu Leihrollern bündeln
sollen, steht ebenfalls morgen
im Gemeinderat zur Diskussion. Und auch ein Antrag der
Liste Fritz auf strengere Regeln für Verwendung und Abstellen von Leih-E-Scootern
findet sich auf der Tagesordnung. Mehr zur Problematik
lesen Sie auf tt.com! (md)