Pressespiegel seit 2021

Jahr: 2023

/ Ausgabe: 2023_11_7_Presse_OCR

- S.33

Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Dokument

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 2023_11_7_Presse_OCR
Ausgaben dieses Jahres – 2023
Alle Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
6020 Stadtmagazin

„Greet a local“, Seite 12, 13

GREET
A LOCAL

Eine Stadt riecht nicht steril wie ein Museum., Die Gassen
und Straßen sind es, die bunten Häuserzeilen und die
Gipfel im Hintergrund, die das besondere Innsbruck-Gefühl
ausmachen. Das offenbart sich bei einem Spaziergang
mit Local Rudi Wiener.

Fotus: Pram O

„In jedem Supermarkt
oder in der Markthalle
kommst du ganz simpel der
Tiroler Kultur näher.“

RUDI WIENER

„Am Claudiaplatz
konzentriert sich
Innsbrucks Quintessenz
auf kleinem Raum.“

RUDI WIENER

udi Wirner triftt sich mit Menschen.
Meistens sind es Reisende aus aller Welt,
die sich bei den Innsbruck Greeters per £-
Mail melden. Jede Woche dreht eine:r aus
dem momentan vierköpägen Stammteam
mit ihnen eine Runde durch Innsbruck. Gesprochen
werden Deutsch, Frglisch, Eolländisch, Franzäsisch,
Spamisch und !talienisch,

Von dem il jonalen Netzwerk jonal
Greeters“ erfahren hat Wiener in einem Heiseführer.
Sein erster Greeter, ein ehemaliger Finanzchef, hat
ihm zwei Stunden lang die Pariser Straßen sördlich des
Rahnhafs Gare de T.ynn gezeigt. Ohne den Flsässer
hätte ."l"l0hl mcht dmn erialnen. dass sich hmner
den Boutit
im Keller- und u: obergesehofl chinesische Sweatshops
befinden, in denen sofort maßgeschneidert wird, was
die Kundschaft im Taden bestellt.

„Wir sind keine Stadtführerzinner“, betont der pen
siomierte Intarmariker, der die Innshruck Gresters wr
gut einem Jahr gegründet hat. E£s gehe mehr darum,
das Gefühl und das besondere Ambiente einer Stadt zu
vermitteln: „Auf Reisen in fremden Städten mit Einheimischen itekt in Kontakt zu kammen, das ist dus Be-

* Seinen Ursprung hat das weltweite Netzwerk
in New Yark. In Österreich ght 05 auch rine Depan
dance in Wien und in der Oststeiermark, Cebucht wird
aur in Keinen Gruppen, damit sich der persönliche
Charakter der Trefen erhält. Beide Parteien - Einheimische und Tremde - begegnen sich auf Augenhähe,
der Fakıus Begt auf den Begeprungen.

HINTER DER FASSADE.
Auch Rud zeigt in Innsbruck Orte, die wohl nur in
wenigen Keiseführern stehen und denen auch nicht
unbeding! jedert hier Geborene Beachtung schenkt.
Sp bleikt er ehwa vor der Siebererschuls stehen und
orzählt, was er darüber weiß - unter anderem aus
Gesprächen mit Leuten vor Ort. Hier wurde der Philanthrop Johann von Sieberer, Erbauer des Gebäudes,

Mitmachen?

Im ersten Jatr

n aus aller Welt durch die

zu spazieren, ka n ;u.h-h|-l unte,
greeters,at
melden.

B ım S4
mcn lnl Ck

ÜBUNG IN ACHTSAMKEIT.
Wiener beschreibt seine Leidenschaft auch als ‚die
Schutzkiste öffner“. Desarnders gefällt ihm der Austausch mit anderen Menschen. Manchmal gehe es ganız
herzlich zu und am Fnde werde nach zusammen rin
Rier ader vin Kaffeo getrunken, Spenden nehmen die
Greeters aber prinzipiell nicht an. Das ist der Unterschied zu Klassischen „Free Walking Tours”:; Es geht
weder um Geld noch um Wissensvermittlung, Wenn m
ersten E-Mail-Kontakt schon deutlich wird, dass die Arı
tragenden eine Stadttührung, suchen, verweist Wirner
ir arı andere Angrbater in Innsbruck,

Im Snggen éeum der Greaer auf den Claudiaplatz.

uf

„Hier X
Keinem Raum”, ,d1mm( er und deutet auf die bunten
lfilm!l"mllen die sich sternfärmig um dern Kreisver-

1914 auf seinen Wunsch hin bestattet, Aufg,

als uneholiches Kind einer armıen Tirplerin war rs Ihm
ein Anliegen, dass das imposante Cebäude im Neore-
Naissancestil stets Kindern zugutekommt. Heute sind
in dem ehemaligen, 1886 erbauten Waisenhaus die
integrative Volksschules Saggen und ein Kindergarten

untergebracht,
„Mit Leuten von weither, etwa aus den USA, gcll.e ich
auch gern in einen Sup ‘kr oder in die

erzähl: der gebürtige Schwazer. „‚Dort kommst dugmz
simpel der Tiroler Kultur näher. Ich zeige ihnen, was es
für verschiedene Knädel xier Käsesprien wie Graukäse
Aibe. Da lernern die Leute etwas über den Alltag hier”
Gem bleibt er auch an der Hörtinger Gasse stehen, um
Jive mitzuerleben, wie der Stadtbus J zentimeterzenau
durxch die enge und steile Gasse manövriert.

kehr Zwischen den feschen Gründerzeit
Hänsorn ontecken aufmerksame Betrachterinnen die
Serles, die majestätisch uber dem urbanen Gehunmel
thront. „Diese il zwischen

und Bergen ist das Typischste an Lnnsbruck”, erklärt

er und zeigt auf die Nordkette, „Mier erzähle ich auch
gemm, wie die Alpen entstanden sird und dass dort aben
versteinerte Fische und Muscheln zu finden sind”, sagt
Wiener, der keinen Wert darauf legr, als wandelndes
Geschichtsbuch zu gelten. und auch nicht ansatzweise
jede Frage b ten könne. Er i jert sich aber
für wirklich vieles — und es gelingt ihmm, Neugierde zu
wecken: Wer einmal mit ihm durch die Gegend gezagen
ist, schafft es wieder, jedes Haus £o zu betrachten, als ob

man €s zum ersten Mal säbe, und sich zu fragen, weiche
=

Geschichten diese Orte zu erzählen haben.

Seite 33 von 37

HIER ROLL

TEN KÖP