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Jahr: 2023
/ Ausgabe: 2023_11_3_Presse_OCR
- S.5
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Tiroler Tageszeitung
„Auch neuer Standort ist im Gespräch“, Seite 6
Das MCl ist derzeit auf mehrere Standorte in Innsbruck verteilt. Der Neubau soll Platz für 3300 Studierende bieten. Tax wı
Auch neuer
Standort ist
im Gespräch
Die Entscheidung über den MCI-
Neubau schleppt sich dahin. Eine
Variantenprüfung steht im Raum, es
kracht an allen Ecken und Enden.
Innsbruck — Es !äuft alles andere als reibungslos: Dass der
Neubau der Unternehmerischen Hochschule bis zur Fertigstellung 200 Millionen Euro
kosten wird, schreckt Finanzreferent und Landeshauptmann Anton Mattle (VP) gewaltig. Angesicht von mehr als
einer Milliarde Schulden im
Landesbudget fordert er deshalb ein vertretbares Bauvorhaben. Über die zuletzt von
den MCI-Verantwortlichen
geäußerten Wünsche will er
nicht einmal nachdenken. Im
Gegenteil: Mattle denkt sogar
über eine neuerliche Variantenprüfung nach.
Einig sind sich Mattle und
der zuständige Hochbaureferent LHStv. Georg Dornauer (SPO) darüber, dass der
vorliegende Projektentwurf
keine finanziellen Spielräume mehr enthält. Denn
bereits im Vorjahr musste
er zweimal zurückgestutzt
werden, nachdem die Baukosten den veranschlagten
Rahmen um 50 bzw. 30 Millionen Euro gesprengt haben. Dornauer hat den Forderungen von MCI-Rektor
Andreas Altmann bereits ei-
ne Absage erteilt. In einem
Schreiben drängte der MCI-
Aufsichtsrat auf zusätzliche
Hörsäle und Seminarräume sowie mehrere hundert
Quadratmeter mehr Büroflächen. „Eine Kostenexplosion
durch unnötige Sonderwünsche wird es mit mir nicht
spielen”, sagt Dornauer. Entweder unterzeichne das MCI
die Vereinbarung über das
vorliegende Projekt oder dieses werde auf Eis gelegt, teilte er Altmann mit. Das wäre
dann nach 2018 zum zweiten
Mal der Fall.
Am Donnerstag gab es deshalb einmal mehr hektische
Telefonate. Landeshauptmann Mattle kann sich eigentlich nicht mehr mit dem
Neubau anfreunden —- auch
wegen der Kosten und den
schwierigen Rahmenbedingungen am geplanten Standort. Schließlich ist noch nicht
einmal die Bauverbotsablöse
mit dem Bund geregelt, die
aber Grundvoraussetzung
dafür ist, dass auf dem städtischen Areal überhaupt gebaut werden darf.
Ins Spiel kommen deswegen schon alternative Standorte, an denen ein Neubau
für das MCI leichter zu realisieren sei. Der MCI-Neubau
wird jedenfalls zum politischen Kraftakt, die Entscheidung schleppt sich neuerlich
dahin.
FPÖ-Landesparteiobmann
Markus Abwerzger wirft deswegen der schwarz-roten
Landesregierung und dem
grünen Innsbrucker Bürgermeister Georg Willi „Planlosigkeit, Konzeptlosigkeit und
Zauderei” vor und spricht von
einem bildungspolitischen
Scherbenhaufen beim MCI-
Neubau. „Mattle, Dornauer und Willi müssen endlich
sagen, was sie wollen: einen
Neubau der Hochschule oder
keinen.“ (pn)
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