Pressespiegel seit 2021

Jahr: 2023

/ Ausgabe: 2023_11_16_Presse_OCR

- S.7

Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Dokument

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 2023_11_16_Presse_OCR
Ausgaben dieses Jahres – 2023
Alle Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
Tiroler Tageszeitung

„Eine Bühne mehr für die Kultur“, Seite 14

Von Markus Schramek

Innsbruck — Die Viaduktbögen sind ein (wenn nicht
der) Hort der Off-Szene im
Zentrum von Innsbruck.
Und gefeiert wird in manch
legendärer Lokalität in diesem nachtaktiven Straßenzug bekanntlich auch nicht
zu knapp. Ein weiteres kulturelles Pflänzchen wurde im
Vorjahr gesät, und es wächst
und gedeiht. Kulturbogen55
nennt sich ein Verein, der, erraten!, im Viaduktbogen Numero 55 seinen Sitz hat.
Krista Sommer und Anders
Linder bilden das Führungsduo dieser privaten Initiative. Kultur ist beider Hobby.
Seine Brötchen verdient das
Tandem im weiten Berufsfeld
der Unternehmensberatung.

Kulturbogen55

Lesung am 30.11. mit Raoul
Schrott, foo vra

Urban Regensburger trt!
bheute, 16. November, solo am
Klavier im Kulturbogen55 auf.
Am 23.11. findet ein Jazzkonzert mit dem jungen Taroler
Quartett KAANTHINA statt.
Schwiftsteller Raoul Schrott
llest am 30. November aus
„Anventur des Sommers”.
Beginn ist jeweils um

19 Uhr. Beitrag: 20 Euro.

Programm/ Kontakt:
www.kulturbogen55.at

Was motiviert zwei Selbstständige dazu, nach fordernden Arbeitstagen abends als
Kulturvermittler tätig zu werden? Die spontane Beantwortung dieser Frage übernimmt
Anders Linder, der auch als
Schauspieler und Regisseur
gearbeitet hat: „Wir möchten
einen Beitrag zum kulturellen
Angebot in dieser Stadt leisten.” Zu verdienen gebe es als
Kulturverein nichts. Die Begegnung mit KünstlerIinnen
und Publikum sei aber ohnehin unbezahlbar.

Das Programm soll, ganz
im Sinn der baulichen Gegebenheiten, einen weiten Bogen spannen. Linder nennt
„Performance, Musik, Galerie
und Literatur” als inhaltliche
Schwerpunkte: „Wir hatten
aber auch schon Filmvorführungen und einen Abend mit
Social Swing Dance.” Auch
die stark nachgefragten „1:1
Concerts” des Tiroler Symphonieorchesters Innsbruck,
ein Musiker spielt für einen
Gast, finden u.a. hier statt.

Lokale Jazzgrößen wie
Stephan Costa oder Christian Wegscheider haben dem
Kulturbogen55 schon mit
Auftritten ihre Aufwartung
gemacht. Ende November
schaut ein sehr bekanntes
Gesicht vorbei: Schriftsteller
Raoul Schrott liest aus seinem
aktuellen Buch „Inventur des
Sommers” (siehe Kasten).

„Bekannte Namen helfen
uns, neues Publikum zu gewinnen”, sagt Linder. „Und
auf diese Weise können wir
wiederum aufstrebende
Künstlerinnen aus der Region unterstützen, die bei uns
eine Bühne erhalten“, ergänzt Sommer. Die Mundpropaganda läuft. Anfragen

Krista Sommer und Anders Linder engagleren sich privat als Vermittier von Kultur.

über mögliche Auftritte im
Kulturbogen55 häufen sich.
„Man kann sich gerne bei
uns melden”, betont Linder.
Die letzte Entscheidung über
das Programm behalte sich
der Verein aber natürlich vor.

Gage ist selbstverständlich

Auftretende KünstlerInnen
erhalten „selbstverständlich
eine fixe Gage”. Das ist Sommer und Linder wichtig. Kultur habe einen Wert. 20 Euro
ist der erwünschte Beitrag
pro Gast und Veranstaltung.

60 Personen finden im Bo-

gen Platz. Die Abwicklung der
Veranstaltungen bis in die
mitunter vorangeschrittene
Nacht erfolgt durch helfende Hände aus dem Familienkreis. Linder und Sommer
sind in Personalunion für die
Technik, den Einlass und die
Bar zuständig. Auch die Gestaltung des Kulturbogens
erfolgte in Eigenregie.

Das neue Kulturpflänzchen in der Bogenmeile sieht
sich nicht als Konkurrenz
zum schon länger bestehenden Angebot. Mit der p.m.k
(Plattform mobile Kulturinitiativen) ein paar Bögen wei-

Eine Bühne mehr für die Kultur

Mit dem Kulturbogen55 gibt es in der Innsbrucker Bogenmeile eine neue
Veranstaltungsadresse. Die TT traf die beiden führenden Köpfe zum Gespräch.

Fow: Mara Böden

ter erfolge reger Austausch,

Budgetär wachsen die Bäume klarerweise nicht in den
Himmel. Stadt und Land Tirol konnten aber immerhin
als Fördergeber gewonnen
werden. „LH Anton Mattle
zeigte sich sehr aufgeschlossen”, freut sich Linder. Der
Regierungschef habe auch
sein Kommen zur Lesung von
Raoul Schrott zugesagt, „weil
er ein großer Fan der Bücher
Schrotts ist”.

An diesem Abend im späten November sind somit
Bühne und Publikum prominent besetzt,

Seite 7 von 16