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Jahr: 2023

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Tiroler Tageszeitung

„Berufsfeuerwehr in Seenot“, Seite 5

n Thomas Hörmann

Innsbruck — Den Mitarbeitern der Innsbrucker Berufsfeuerwehr (BFI) stand bei
Notfällen im Inn das Wasser
is zum Hals. Und das nicht
nur im übertragenen Sinn:
Da die Einsatzkräfte monatelang kein eigenes Boot zur
/erfügung hatten, mussten
sie schwimmen. Das geht zumindest aus der Beantwortung einer Anfrage hervor, die
GR Gerald Depaoli bezüglich
des Ausfalls des Bootes beim
Innsbrucker Gemeinderat
eingebracht hat: „Die Rettung erfolgt primär mit RettungsschwimmerInnen der
Berufsfeuerwehr”, heißt es
dort wörtlich.
Was skurril klingt, hat einen
ernsten Hintergrund: Das
Turbinenboot, das die Berufsfeuerwehr bei Wasser-Notfällen in der Regel verwendet,
war nach 25 Dienstjahren
nicht mehr einsatzbereit.
Zwischen Mitte Juni und Mitte Oktober musste das betagte Boot in einer Werft in
Bayern generalüberholt werden. Wie der für die Innsbru-
Ccker Feuerwehren zuständige
Vizebürgermeister Johannes
Anzengruber bestätigt, ist das
Wasserfahrzeug jetzt „wieder
im Dienst”. Aber immer noch
alt und nicht mehr zeitgemäß.
Dass daher Handlungsbedarf besteht, ist den Verantwortlichen bereits seit
fünf Jahren bekannt. Laut
Anfragebeantwortung hat
schon 2018 der zuständi-
I|ge Offizier der Berufsfeuerwehr die Anschaffung
eines weiteren Bootes angeregt und eine Marktsondierung empfohlen. Im Vorjahr
schien das Projekt bereits
vor dem Abschluss zu stehen, der Gemeinderat hat
die Budgetmittel für die Anschaffung eines neuen Bootes beschlossen. Dass die
Berufsfeuerwehrmänner
aber noch immer mit einem

‚.—;.#" G ——

’‚ Die Bergung von
Menschen aus dem
Wüasser erfolgt primär
durch Rettungsschwimmer.”

Mvgermelflif)

Oldtimer den Inn befahren
müssen, ist dem berüchtigten Teufel im Detail zu verdanken. Und dieses Detail
steckt im Bootshaus bei der
Mühlauer Brücke, in dem
das Wasserfahrzeug der Berufsfeuerwehr untergebracht
ist. Wie sich bei der Marktsondierung herausgestellt
hat, ist das Gebäude zu klein
für ein Einsatzboot, das dem
aktuellen Stand der Technik
entspricht, stärker motorisiert und daher länger ist.

Zu lang für das alte Bootshaus. Ein Umstand, der im
Budget 2022 nicht berücksichtigt wurde. „Die erforderlichen Abklärungen sind
im Gang”, heißt es dazu vom
Magistrat. Konkreter wird
Anzengruber: „Die BFI wür-

Berufsfeuerwehr
in Seenot

Das Einsatzboot der Berufsfeuerwehr soll nach 25
Dienstjahren ersetzt werden. Skurril: Das Budget ist
genehmigt, aber das Bootshaus ist zu klein.

Alt und monatelang außer Dienst: Das Boot der Berufsfewerwehr soll ersetzt werden. Allerdings ist dafür das Bootshaus zu klein.

de gerne ein etwas größeres Boot mit einer stabileren
Wasserlage ankaufen, es gibt
dahingehend jedach Überlegungen in alle Richtungen.”

Aber nicht nur die Berufsfeuerwehr verfügt über ein
Rettungsboot. Sondern auch
die Freiwillige Feuerwehr in
Wilten und die Flughafen-
Feuerwehr. „Die wassern ihre Boote aber im Innsbrucker
Westen und brauchen so länger zu den Einsatzorten“, kritisiert Ex-Berufsfeuerwehrmann Depaoli.

„Ein wenig länger”, relativiert Anzengruber. Was
aber offenbar nicht entscheidend ist. „Die Bergung von
Menschen aus dem Wasser
erfolgt primär durch Rettungsschwimmer, die mit
Feuerwehr-Fahrzeugen ausrücken, sodass die Einsatzzeiten gleich bleiben”, so der
Vizebürgermeister. Die Boote seien bei derartigen Einsätzen nur eine Unterstützung, würden aber je nach
Bedarf gleichzeitig mitalarmiert.

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