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Jahr: 2023

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Kronenzeitung

„Chaos beim Bozner-Platz“, Seite 20+21

Chaos beim Bozner-Platz

Wegen der Großbaustelle wurden Ampeln deaktiviert und ein Zebrastreifen gesperrt, Fuß-

gänger kommen erschwert über die Straße. Die Stadt Innsbruck sieht das komplett anders.

er Bozner Platz mitten

D in Innsbruck sorgte in
der Vergangenheit im-

mer wieder für Debatten —
unter anderem, weil sich die
Politik nicht auf eine Neugestaltung einigen kann. Gebaut wird dort seit Anfang
September dennoch eifrig:
Die Innsbrucker Kommunalbetriebe (IKB) arbeiten
an einem Grundwassernetz.
Ein „Krone“-Lokalaugenschein zeigt: Verkehrstechnisch geht es rund um den
Bozner Platz ordentlich zur
Sache. Erschwerend ist, dass
Ampeln deaktiviert und ein
Zebrastreifen gesperrt wurden. Vor allem für Fußgänger — etwa Kinder, Jugendli-

che und Senioren — ist eine
sichere Querung des Platzes
durchaus herausfordernd.
Hinzu kommen Pkw- und
Fahrradfahrer, die die Fußgänger immer wieder überschen. „Jedes Mal, wenn
mein Sohn beim Zebrastreifen brav stehen bleibt — das
ist täglich auf dem Schulweg
—, wartet er eine Ewigkeit
darauf, bis ein Lenker anhält. Mittlerweile ist er
frustriert und hat Angst. Die
Konsequenz ist, dass er sich
weigert, diesen Schulweg zu
bestreiten. Er geht nun freiwillig eine andere Route, die
länger dauert“, sagt ein

„Krone“-Leser. Seine Erlebnisse decken sich mit jenen

des „Krone“-Lokalaugenscheins: Spaziergänger jeglichen Alters warten immer
wieder minutenlang, ein
Pkw- und Fahrrad-Lenker
nach dem anderen rauschen
über den Zebrastreifen.

„Bodenmarkierungen sind
mehr schlecht als recht“

Ein Problem, das auch für
die Neos besteht. „Das ist
ein totales Chaos, ein enormes Sicherheitsrisiko, niemand kennt sich mehr aus“,
kritisiert GR Julia Seidl,
„die Bodenmarkierungen
sowie Absicherungen sind
mehr schlecht als recht. Wie
kann es sein, dass man bei
einer Baustelleneinrichtung

Der kleine Bub wartet und wartet, doch die
; Pkw-Lenker übersehen ihn (Bild oben). Die
] Stadt Innsbruck spricht hier hingegen von

nicht darauf Acht gibt, geeignete Schutzwege einzurichten?“ Die grüne Stadträtin Uschi Schwarzl müsse
„dringend nachbessern“. Es
grenze an ein Wunder, dass
noch nichts passiert sei.

Aus dem Referat Straßenverkehr und Straßenrecht
der Stadt Innsbruck heißt es
dazu: „Die Schutzwege sind
allesamt korrekt beschildert.
Bei einem Lokalaugenschein konnte nicht festgestellt werden, dass ewig gewartet wird, weil Pkw-Lenker nicht anhalten. Es war
cher das Gegenteil der Fall.
Es ist bisher auch keine einzige Beschwerde bei uns eingegangen.“ Jasmin Steiner

einer „recht großen Anhalte-Moral”. Ein
Zebrastreifen wurde komplett gesperrt
(Bild links). Diese Baustelle ist noch bis

zum 22. Dezember 2023 bewilligt.

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