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Jahr: 2023
/ Ausgabe: 2023_10_7_Presse_OCR
- S.5
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Tiroler Tageszeitung
Für Tiroler Stromkunden wie auch für Tiwag und IKB steht viel Geld auf dem Spiel.
Tiwag-Rückzahlung:
Es geht um Millionen
Rückzahlungen an rund 300.000 Kunden würden
Millionen kosten, AK steht „zur Verfügung.“
Von Max Strozzi
Innsbruck —- Rund 40 Euro je
Standardhaushalt müssten Tiwag und IKB laut eigenen Angaben zurückzahlen, sollte das
Strompreis-Urteil gegen den
Verbund schlagend werden.
Wie berichtet, hat mit dem
OLG Wien bereits die zweite
Instanz gegen den teilstaatlichen Energiekonzern (am
Verbund ist auch die Tiwag
mit 5% beteiligt) entschieden,
dass die Erhöhung der Strompreise vom Sommer 2022, die
sich rein nach den Großhandelspreisen an der Energiebörse richtete, unzulässig war.
Die gleiche Preisklausel, die
damals der Verbund angewendet hat und die nun gekippt
wurde, hatten auch Tiwag und
ihre Innsbrucker Hälfte-Tochter IKB (gehört zur Hälfte auch
der Stadt Innsbruck) für die
Strompreiserhöhung im Sommer 2022 verwendet.
Nun prüft die Tiwag bekanntlich mögliche Rückzahlungen an die Kunden. Auch
gestern teilte der Landesversorger auf TT-Anfrage nicht
mit, um welche Gesamtsumme es letztlich genau gehen
könnte. Erst nach genauer
Prüfung des Verbund-Urteils
könne man die Frage möglicher finanzieller Auswirkungen beantworten.
Bei 220.000 Tiwag-Haushaltskunden sowie 80.000 betroffenen IKB-Kunden würde wohl rasch ein niedriger
zweistelliger Millionenbetrag
zusammenkommen. Vor allem, weil nicht nur „Standardhaushalte“ mit einem Jahresverbrauch von rund 3500
Kilowattstunden (kWh) betroffen sind. Den beanstandeten Stromtarif können Kunden
mit einem Jahresverbrauch
von bis zu 100.000 Kilowattstunden (kWh) haben.
In der Causa um die Preis-
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„Tiwag-Rückzahlungen: Es geht um Millionen“, Seite 17
Fotoc Stock
erhöhung der Tiwag im Sommer 2022 wird Mitte Oktober
auch die Klage der Tiroler AK
verhandelt. Die AK hatte (über
den Verein für Konsumenteninformation) die Tiwag ebenfalls wegen der Preisklausel
geklagt, weil diese sich rein an
den - explodierten - Großhandelspreisen orientierte und
die billige Stromproduktion
der Tiwag-Wasserkraft außer
Acht ließ. „Wir haben immer
davor gewarnt, dass das Vorgehen bei Strompreiserhöhung und Kundeninformation problematisch ist“, betont
AK-Chef Erwin Zangerl: „Für
die anstehenden Gespräche
zur Rückzahlung an die Kundinnen und Kunden stehen
wird der Tiwag gerne zur Verfügung.“
Die Tiroler Fraktion Sozialdemokratischer GewerkschafterInnen forderte gestern den
Umbau der Tiwag in eine Genossenschaft.