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Jahr: 2023

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Kronenzeitung

„Mister 100 % Willi & seine Jünger“, Seite 22

Mister 100% und seine Jünger

„Stammtischrunde“ wählte Georg Willi zum Spitzenkandidaten für die Gemeinderats- und

Bürgermeisterwahl in Innsbruck. Plätze blieben halb leer - Hinweis auf Rumoren bei Grünen

PHILIPP NEUNER

Tiroler Politik
Inoffiziell

lles neu bei den Inns-
A brucker Grünen -
außer an der Spitze!
Hier wurde gestern BM
Georg Willi mehr oder weniger eindrucksvoll bestätigt.
Mehr, weil er 100% Zustimmung erreichte. Weniger,
weil nur 36 Stimmen abgegeben wurden. 36 Anwesende! Das ist bei den Grünen
eine Bezirksversammlung in
einer Stadt mit 130.000 Einwohnern, in der sie zuletzt
ein Viertel (!) der zu vergebenden Mandate erreichten.
Gut, die politische Großwetterlage hat sich seit 2018
dramatisch verändert. Wo
einst Greta Thunberg mobilisierte, spalten heute die Klimakleber. Und auch die
Grünen scheinen gespalten,
denn die Hälfte der Plätze
im Veranstaltungssaal blieb
leer. Was auch damit zusammenhängen könnte, dass alles schon beschlossen und
paktiert war, die „Basis“ das
Ausverhandelte nur brav abnicken durfte. Darauf weist
ein Chatverlauf hin, der der
„Krone“ zugespielt wurde:
„Ich sehe es wie Franz,
dass es am Samstag eher
eine Kandidatenbestätigung
ist“, heißt es da. „Es haben
14 Leute entschieden wer
gewählt wird und nicht die
Basis“, schreibt ein anderer.
„Sie (Anm.: die Teilnehmer
der Bezirksversammlung)
können das wählen, was bereits entschieden ist.“

„Innsbruck
klimafit machen
unter Nutzung
des großen
Potentials jener,
die bei uns
studiert haben“:
BM Willi hofft
auf die 30.000
Studenten in
der Stadt!

Diese Vermutung scheint
durch die durchwegs (horrend) hohen Zustimmungsraten von jeweils 100% auch
für die Plätze 2 und 3 bestätigt. Hinter Willi folgt die
ehemalige Klubchefin (nunmehr Stellvertreterin) Janine
Bex, danach kommen bis
einschließlich Platz 10 absolute Polit-Neulinge mit Ausnahme von De Lukovic,
der zumindest eıne erste Periode vorweisen kann.

Interessant auch: Die
Grünen haben einen neuen
Wahlkampfleiter, nachdem
Willis rechte Hand Tabea

Eichhorn ja im Frühjahr hingeschmissen hat. Der Neue
hat ein echtes Himmelfahrtskommando vor sich:
Er trat sein Amt mit 1. Juli
dieses Jahres an und soll
nun in kürzester Zeit diese
junge Truppe in sieben Monaten fit für den Wahlkampf
machen...

Stadtchef Willi könnte
mit seinen 64 Jahren der Vater seiner neuen Mitstreiter
sein. Umgekehrt können
sich diese unschwer ausrechnen, wo sie bei der Wahl ohne ihren _ prominenten
„Übervater“ landen würden.

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BM Willi schlug in seiner
Rede moderate Töne an. Er
vermied es, Namen seiner
Konkurrenten bzw. Mitbewerber zu nennen. Lediglich
die grünen Urgesteine Uschi
Schwarzl und Gerhard Fritz
übten Kritik bzw. Selbstreflexion: Schwarzl attestierte
StR Christine -Plörer
eine „toxische Melange“ aus
Eifersucht und Gekränktheit, die das Klima in der
Stadtpolitik vergiftet habe.
GR Fritz meinte, es sei nicht
hilfreich, wenn die Innsbrucker Grünen, „eine Partei
mit der relativen Mehrheit,
mit dem Kopf durch die
Wand will - oder manchmal
diesen Eindruck erweckt“.
Wobei die relative Mehrheit
seit der Abspaltung des Lebenswerten Innsbruck auch
schon längst Geschichte ist.

Nach so einer Periode
schmerzt Selbstreflexion die
Grünen offenbar besonders.
Es habe übrigens kein Stillstand geherrscht. Und wenn,
sei das in erster Linie das
Verschulden der anderen
Parteien gewesen - eh klar!