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Jahr: 2023

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Tiroler Tageszeitung

„Innsbruck lässt EU-Millionen auf der Straße liegen“, Seite 19

Innsbruck lässt EU-Millionen
auf der Straße liegen

Im Magistrat kümmert sich niemand um die Akquise von Förderungen.
Von der EU holte man sich für Stadtentwicklungsprojekte keinen Cent.

Von Denise Daum

Innsbruck — Null Komma
null. Das ist die Antwort auf
die Frage, wie viel an EU-
Förderungen Innsbruck für
Stadtentwicklungsprojekte
in den vergangenen fünf Jahren lukriert hat.

‚ Innsbrucks Bürgermeister Georg
Willi ist nicht in der
Lage, EU-Geldtöpfe
anzuzapfen.“

Julla Seidi
(NE£OS-Gemetnderatin)

Im Magistrat gibt es seit Anfang des Jahres zwar die Stelle eines so genannten „Grant
Managers”, der die Ämter bei
der Akquise von Fördermitteln beraten und unterstützen soll. Die Stelle war aber
nur von Februar bis Mai besetzt. Trotz mehrfacher Ausschreibung ist es offenbar
nicht gelungen, jemanden für
den Posten zu finden.

Diese Informationen gehen
aus einer Anfragebeantwortung an die NEOS hervor. Anfragestellerin Julia Seidl zeigt
sich fassungslos: „Wir haben
über die Jahre viele Millionen

mn _/."

liegen gelassen. Dass Innsbruck nicht in der Lage ist,
über den Tellerrand von Österreich in die EU zu schauen, ist schon sehr bedenklich.
Und das, obwohl wir eine der
bedeutendsten Europaregionen sind.”

Gleich mehrere Stadtplanungsprojekte hätte sich
Innsbruck im Rahmen der
„European Urban Initiative”
mitfinanzieren lassen können, ist Seidl überzeugt. Die
EU übernehme bis zu 80 Prozent der Gesamtkosten. Geradezu prädestiniert für eine
EU-Förderung wäre etwa das

Vorhaben „Coolymp”: Bis
Sommer 2025 sollen Lugger-
Platz und Olympiapark im
O-Dorf zum klimafıtten Zentrum des Stadtteils werden.
Die Gesamtkosten liegen bei
rund 2,8 Mio. Euro.

Auch für die Reaktivierung
von alten Gebäuden hätte es
EU-Gelder zu holen gegeben.
Beispiele von brachliegenden
Objekten bzw. Ideen zur Weiterentwicklung gibt es genug:
Die Errichtung eines „Kulturquartier St. Bartlmä”, die
Weiterentwicklung der Alten
Talstation in Igls oder des
ehemaligen Riesenrundge-

Der Lugger-Platz im innsbrucker O-Dorf soll Im Rahmen des Projekts „Coolymp“ klimafit gemacht werden. Die
Projektkosten liegen bei rund 2,8 Mio. Euro. Um EU-Förderung suchte die Stadt nicht an.

Fosz Saın

mäldes bei der Mühlauer Brücke scheiterten bislang vor
allem an fehlenden Mitteln.
„Der Bürgermeister ist nicht
in der Lage, diese EU-Geldtöpfe anzuzapfen. Ein weiteres Managementproblem von
Georg Willi", sagt Seidl.

Dass die Stelle des „Grant
Managers” unbesetzt ist,
lässt die NEOS-Gemeinderätin übrigens nicht als Ausrede gelten. „Wir hätten das
auch auslagern und uns von
Profis beraten lassen können.
Externe Berater hätten sich
quasi selbst finanziert”, betont Seidl

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