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Tiroler Tageszeitung

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„Sieben Wohnungen für Innsbrucks Mittelstand“, Seite 22

5.9.2023

Sieben Wohnungen für
Innsbrucks Mittelstand

Der Run auf die „Mittelstandsliste“ bleibt weiterhin aus. Sechs Einzelpersonen und eine Familie haben sich für eine Stadtwohnung gemeldet.

Von Denise Daum

Innsbruck — Seit etwas mehr
als zwei Monaten gibt es in
Innsbruck das Angebot der
„Mittelstandsliste“. Auf dieser
können sich InnsbruckerInnen für eine Stadtwohnung
vormerken lassen, deren
Einkommen zwischen minus
30 und plus 20 Prozent der
Wohnbauförderungs-Grenze
liegt: Ein Single muss also
ein Einkommen zwischen
2520 und 4320 Euro netto haben, eine vierköpfige Familie zwischen 4830 und 8280
Euro. Gleichzeitig muss die
Mietbelastung bei über 25
Prozent des Nettofamilieneinkommens liegen.

Bislang gibt es sieben Vormerkungen auf der Liste, davon sechs Einzelpersonen,
die eine Single-Wohnung angefragt haben, sowie eine Familie mit einem Kind. Sie alle
bekommen nun ein Angebot
für eine Stadtwohnung, die
über die reguläre Liste nicht
vergeben werden konnte. Es
handelt sich dabei um geförderte Wohnungen, die
für vorgemerkte Personen
auf der normalen Liste nicht
leistbar sind.

Für den Vorsitzenden des
Wohnungsausschusses Benjamin Plach (SPÖ) bleibt die
Mittelstandsliste eine „Themenverfehlung“. Er sieht
seine Vorbehalte wegen der
hohen Einkommensgrenzen bestätigt und verweist
darauf, dass keine einzige

Stadtwohnungen sollen in Innsbruck auch an Vertreterinnen der Mittelschicht vermietet werden.

Person sich vormerken ließ,
deren Einkommen über der
Wohnbauförderungs-Grenze
liege. „Alleinstehende mit
über 3600 Euro Monatseinkommen oder Paare mit über
6000 Euro wollen und brauchen keine Stadtwohnung“,
betont Plach. Er spricht sich
dafür aus, die Wohnungsvergabe zu reformieren und eine
einheitliche Liste zu erstellen.

Das ist auch der Ansatz von
Bürgermeister Georg Willi
(Grüne). Er hat den zuständigen Ämtern den Auftrag erteilt, einen Vorschlag für eine
einzelne Liste auszuarbeiten,
auf der auch der Mittelstand
mitberücksichtigt wird.

„Für Innsbruck“-Klubobmann Lucas Krackl zeigt sich
überrascht darüber, „mit
welcher Vehemenz der Bür-

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Foto: Falk

germeister Beschlüsse des
Gemeinderates negiert“. Die
Mittelstandsliste brauche es
dringend. „Wenn Willis Grüne im Paarlauf mit den Kommunisten jene Menschen aus
Innsbruck verdrängen wollen, die aufgrund ihres Einkommens aktuell vielleicht
ein paar Euro mehr verdienen, sollen sie das auch ganz
klar so sagen“, betont Krackl.