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Jahr: 2023

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Tiroler Tageszeitung

„Von „super“ bis „profillos‘“, Seite 4

So zünftig wird es bei der Innsbruck-Wahl wohl nicht sein: Florian Tursky (r.) will im April Stadtchef Georg Willi (Grüne) ablösen. Da geht es nicht um die Maß, sondem um Prozente. foı: Bihm

Von „super“ bis „profillos“

Der Wahlkampf in Innsbruck ist eröffnet, Florian Tursky (VP) soll das „Bündnis der Mitte“ bei
der Gemeinderatswahl im April anführen. Ein Streifzug durch die politisch zerstrittene Stadt.

Von Monika Schramm

Innsbruck — „Was sagst jetzt
du zum Tursky?“ Seit Dienstag ist der 35-jährige Digitalisierungsstaatssekretär dominierendes Thema in der
Landeshauptstadt. Ob er es
schafft, die Bürgerlichen zu
einen und den amtierenden
Stadtchef Georg Willi (Grüne)
bei der Wahl im April abzulösen, wird derzeit intensiv und
kontrovers diskutiert. Im Bus,
im Büro, beim Smalltalk mit
Freunden oder mit den Nachbarn. Kein Wunder, ist die
Landeshauptstadt doch politisch heillos zerstritten.

Dass sich nach 30 Jahren die
Stadt-VP mit den „Rebellen“
von Für Innsbruck (FI) wieder
Zzusammentut, um mit einer
gemeinsamen Liste „ihre“ an
die Grünen „politisch verloren gegangene Stadt“ zurückzuerobern, sorgt ebenfalls für
Gesprächsstoff. „Ich finde es
sehr positiv, dass sie nun wieder zusammenfinden“ sagt
Matthias Klemenc, der mittags

beim Sparkassenplatz sitzt.
Außerdem sei es gut für die
Stadt, „wenn sich die Situation
endlich wieder beruhigt“. Und
was hält er von Tursky selbst?
„Was ich bis jetzt verfolgt habe, hat er doch einiges auf dem
Kasten“, hat der 81-Jährige einen guten Eindruck vom neuen Bürgermeisterkandidaten.
Obwohl Tursky schon seit

Fro: ebl

, Es war an der Zeit,
dass mal wirklich
ein junger Mann an die
Spitze kommt. Es bleibt
sonst so eingefahren.“

Anna Maria Frauwallner
(Pensionistin)

, Er ist zu jung, zu
profillos und zu
unbekannt. Das neue
Bündhnis wird nicht den
Bürgermeister stellen.“

Georg
(Angestellter)

Jahren eng mit der Landesund Bundespolitik verbunden ist - er war Büroleiter des
früheren Landeshauptmanns
Günther Platter und seit 2022
Staatssekretär —, lässt sich
über seine Bekanntheit streiten. „Er ist zu jung, zu profillos, zu unbekannt“, findet
Gregor. Ebenso hart fällt das
Urteil des 55-Jährigen über die
Bedeutung des neuen bürgerlichen Bündnisses aus. In den
Augen des Angestellten sei es
irrelevant für die Stadt. „Weil
sie nicht den Bürgermeister
stellen werden.“ Und Hannes Anzengruber „ganz schön
schiach abgeschossen wurde“.

Der ÖVP-Vizebürgermeister
steht seit Wochen partelintern
in der Kritik. Anzengruber

stellt ebenfalls den Führungsanspruch und möchte Bürgermeister werden. Der werde
noch Probleme machen, stellt
Georg fest und eilt weiter die
Maria-Theresien-Straße hinunter. Man möchte meinen, in
der Mitte wird es wirklich eng.

Anna Maria Frauwallner hält
Turskys Kandidatur und das
neue Bündnis hingegen für ei-

Fota Ul

‚ ‚ Ich finde es gut,
dass es einen jüngeren Kandidaten gibt.
Der weiß eher, was wir
jungen Leute wollen.“

Ilyas Bacak
(Erstwähler)

ne gute Idee: „Es war Zeit, dass
sich die Damen und Herren
endlich einigen. Und dass einmal wirklich ein junger Mann
an die Spitze kommt.“ Es bleibe sonst alles so eingefahren.
„Es ist Zeit für etwas Neues.“

Neu ist für Ilyas Bacak, dass
er wählen darf. Der 18-Jährige
hat noch keine Präferenzen,
„Ich schau’ mir jetzt in Ruhe
an, was die einzelnen Kandidaten für die Stadt machen
wollen. Dann entscheide ich.“
Dass Tursky altersmäßig noch
ein recht junger Politiker ist,
macht ihn für Bacak interessant. Warum? „Der weiß eher,
was wir jungen Leute wollen.“

Ja, das Alter. 35 Jahre findet
Maria noch zu jung, um Innsbrucker Bürgermeister zu sein.
„Ich würde ihn noch ein paar
Jahre in der zweiten Reihe sehen, damit sich Tursky auf gut
Tirolerisch richtig reinfuchsen
kann"“, ist die 68-Jährige überzeugt. Ihr Rat an den Staatssekretär: Es brauche Zeit, „die
lang entstandenen Seilschaften zu durchschauen“.

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