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Jahr: 2023

/ Ausgabe: 2023_09_24_Presse_OCR

- S.8

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Tiroler Tageszeitung

„‚Müllschnüffler‘ findet falsch getrennten Abfall“, Seite 24+25

„Müllschnüffler“

Um falsch entsorgten Müll zu erkennen, sind Innsbrucker Biomüllautos mit Hightech-Störstoffscannern
unterwegs. Ein mögliches „Belohnungssystem“
könnte bald die Moral bei der Mülltrennung heben.

Von Nina Werlberger

Innsbruck —- Fleischreste im Biomüll, Gartenschläuche im Gelben
Sack oder Batterien in
der Verpackungssammlung: Falsch entsorgter
Müll sorgt bei Tirols Entsorgern weiterhin für viel
Aufwand, Kosten und
auch für Gefahren.

Um Fehlwürfe insbesondere beim Biomüll
besser zu erkennen, haben die Innsbrucker
Kommunalbetriebe (IKB)
zwei Müllautos mit Störstoffscannern ausgerüstet. Die neuen Hightech-„Müllschnüffler“
erkennen, wie
sauber eine Fuhre ist und wie
viele Störstoffe
vorhanden sind.
Wird ein Müllcontainer hochgehoben und
entleert, zeichnet eine am Heck
des Fahrzeugs
montierte Kamera den Inhalt des
Müllcontainers
automatisch auf.
Dabei werden

Kunststoffe, Glas oder
Metall im Biomüll erkannt und am Ende wird
ein Störstoffscore für die
Gesamtmenge im Fahrzeug erhoben. Die erfassten Daten werden automatisch hochgeladen
und grafisch dargestellt.
Sie könnten zum Beispiel
für Info-Kampagnen oder
bei einer Weiterverarbeitung des Biomülls verwendet werden.

Die IKB nutzen das
System derzeit im Testbetrieb. Ziel sei es, die
Qualität der Bioabfälle in
Innsbruck besser beurteilen zu können und die
Routen der Biomüll-Autos effektiver zu
planen. „Gut die
Hälfte des Innsbrucker Restmülls besteht aus
Wertstoffen und
Biomüll. Beides soll als Ressource zukünftig noch besser
genutzt werden.

Der Scan-
4

ner ist ein
Schritt auf
dem Weg
dorthin“, er-

Seite 8 von 14

klärt Markus Fracaro, Abteilungsleiter der IKB-Abfallsammlung.
Entwickelt hat die
Technologie die niederöÖösterreichische Firma
Brantner green solutions.
Sie betreibt insgesamt 38
Deponien, Sortier- und
Kompostieranlagen sowie eine Biogasanlage
in Europa und bedient
1000 Gemeinden und
30.000 Betriebe. Das Unternehmen setzt auf Digitalisierung und neue
Technologien bei der
Müllentsorgung und
will damit Lücken in
der Kreislaufwirtschaft
schließen. Christoph Pasching ist Chef von Digital
Solutions bei Brantner. Er
sagt: „Wenn die Testphase erfolgreich ist, sollen
die Störstoffscanner auf
die ganze Biomüllflotte
der Innsbrucker Kommunalbetriebe ausgerollt
werden. Das soll helfen,
die Trennmoral zu verbessern.“ Möglicherweise werde auch ein „Belohnungssystem“ in der
Landeshauptstadt eingeführt, weiß Pasching. „So
lässt sich mehr erreichen