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Jahr: 2023
/ Ausgabe: 2023_09_19_Presse_OCR
- S.5
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Tiroler Tageszeitung
„App-Auftrag sorgt für schiefe Optik“, Seite 17
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Die Lern-App „Innsbruck gemeinsam“ hat Vizebürgermeister Johannes An
zengruber von duftner.digital entwickeln lassen. Fotn: Screnshot T}
App-Auftrag
sorgt für
schiefe Optik
Jene Firma, von der Vize-BM
Anzengruber die ErlebnisCards
bekommen hat, erstellte für ihn die
„Innsbruck gemeinsam“-App.
Von Denise Daum
Innsbruck —- Mit seiner Verteilaktion hat Innsbrucks Vizebürgermeister Johannes
Anzengruber (ÖVP) für Empörung in der Stadtpolitik gesorgt. Er verschenkte an Blaulichtorganisationen und die
Innsbrucker Sozialen Dienste
in seinem Namen mehrere
tausend ErlebnisCards, die
ihm das Unternehmen duftner.digital überlassen hatte. Anzengruber sieht darin
nichts Verwerfliches, von unerlaubter Geschenkannahme
könne keine Rede sein.
Während eine rechtliche
Prüfung der Verteilaktion
noch im Gange ist, weitet sich
die Causa aus: Anzengruber
steht als Vizebürgermeister
nämlich in einer Geschäftsbeziehung zu duftner.digital. Die Firma hat für ihn die
E-Learning-App „Innsbruck
gemeinsam“ entwickelt. Die
App ist modular aufgebaut
und wurde über einzelne
Aufträge erweitert. Auch die
digitale Umsetzung des „Inntalers“ erfolgte über die Innsbrucker Firma. Das Gesamtvolumen liegt deutlich über
25.000 Euro —- und damit über
jener Summe, die Anzengruber als Ressortverantwortlicher ohne Stadtsenats- bzw.
Gemeinderatsbeschluss vergeben darf. Der Stadtsenat
wusste über die Geschäftsbeziehung nicht Bescheid.
Die Vergabe sei „stadtrechtskonform“ erfolgt,
betont Anzengruber. Ein
„Subsumieren der unterschiedlichen Projekte ist laut
damaliger Rücksprache mit
der Kontrollabteilung auszuschließen“. Zusammenhang
mit der ErlebnisCard-Verteilaktion bestehe keiner.
Auch duftner.digital betont,
dass man „keinen Grund hatte, an der Rechtmäßigkeit
der Bestellung zu zweifeln“.
Für alle Teilprojekte rund um
„Innsbruck gemeinsam“ gebe es Auftragsschreiben der
Stadt Innsbruck. 2020 seien
17.800 Euro netto abgerechnet worden, 2022 insgesamt
21.400 Euro netto.
Die Angelegenheit wird
magistratsintern geprüft.
Für NEOS-Gemeinderätin
Julia Seidl ist die Optik mehr
als schief. Sie bringt zur Geschäftsbeziehung zwischen
Anzengruber und duftner.digital eine Anfrage ein.
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