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Tiroler Tageszeitung

„Alkfreies Bier wirkt nach“, Seite 19

Alkfreies

Bier wirkt
nach

Am 23. August muss sich der
Innsbrucker GR Gerald Depaoli
wegen Hasspostings verantworten.
Es geht um die Baby-Bier-Affäre.

Innsbruck —- Die Szene im
Innsbrucker Gemeinderat Ende April sorgte für Aufsehen:
Janine Bex, stellvertretende
Grüne Klubobfrau, hatte ihr
damals zweieinhalb Monate
altes Baby im Arm und trank
aus einer Flasche — alkoholfreies — Bier. Mehr brauchte
es nicht: GR Gerald Depaoli
von „Gerechtes Innsbruck“
regte sich über die Szene (wie
auch Teile der SPÖ-Fraktion
im Gemeinderat) auf. Auch
den Jugendschutz sah er verletzt. Allerdings postete er daraufhin ein Bild von Bex, dem
Baby und dem Bier auf Facebook. Die Folge: Auf Bex ging
ein Shitstorm nieder, den sie
seit Anfang Mai zu bekämpfen versucht. Während die
„einstweilige Verfügung“ gegen die Verwendung des Bildes vom Oberlandesgericht in

kerin, die in der Öffentlichkeit
steht, müsse sie sich „viel gefallen lassen, das gehört dazu.
Ich muss mir aber nicht alles
gefallen lassen, insbesondere
dann nicht, wenn ich als Frau
und Mutter diffamiert werde.
Hier wurde ganz klar eine rote
Linie überschritten.“ Vertreten wird sie von jener Rechtsanwältin, die die Grüne Klubchefin im Parlament, Sigrid
Maurer, in der so genannten
„Bierwirt-Affäre“ erfolgreich
verteidigt hatte.

Depaoli hält dem entgegen: „Als demokratisch gewählter Gemeinderat werde
ich mich natürlich gegen die
aus meiner Sicht haltlosen
Vorwürfe und Beschuldigungen von Gemeinderätin Bex
dementsprechend mit juristischen Mitteln zur Wehr setzen.“ Gerechtes Innsbruck

zweiter Instanz bestätigt wurde, geht nun die strafrechtliche Komponente weiter: Depaoli muss sich am 23. August
wegen nicht gelöschter Hasskommentare auf seinem Facebook-Account vor Gericht
verantworten.

„Gemeinderat Depaoli ist
bekannt dafür, dass er regelmäßig Grenzen verletzt und
damit unter anderem auch
das Klima im Gemeinderat
komplett vergiftet hat, mit
Unterstützung jener, die ihm
den Steigbügel halten“, erklärt dazu GR Bex. Als Politi-

prüfe seinerseits „Inhalte von
Presseaussendungen bzw.
anderweitigen höchst bedenklichen Aussagen von Gemeinderätin Bex und grünen
Parteifreundinnen und Parteifreunden die Causa betreffend“ auf ihre strafrechtliche
Relevanz.

Zu den Hasspostings selbst
meint er: Oft stünden unter
seinen Einträgen „Hunderte
Kommentare“, es da sei oft
schwer, den Überblick zu behalten, vor allem wenn Eintragungen erst Wochen später
dazugesetzt werden. (pascal)

Gerald Depaoli (Gerechtes Innsbruck) findet keinen Gefallen daran, wenn

Babys mit in den Gemeinderat genommen werden.

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Foto: Springer