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Jahr: 2023

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- S.11

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Kronenzeitung

„Bombensuche am Südring“, Seite 20, 21

Bombensuche am Südring

Mittels Geoscreening ist derzeit eine Spezialfirma beim Westbahnhof Blindgängern aus

dem 2. Weltkrieg auf der Spur. So ließen sich auch die Wiesen in Vals sicher „entschärfen“.

ährend nach der draw matischen Explosion
einer Fliegerbombe

in Vals die Sorge vor weiteren Blindgängern groß ist,
geht man in Innsbruck zwischen Grassmayrkreuzung
und Westbahnhof auf Nummer sicher. Wegen bevorstehender Bau- bzw. Grabungsarbeiten haben unter anderem das Land und die Stadt
die MMConsulting von
Manfred Macek beauftrag,
nach möglichen „Altlasten“
aus dem 2. Weltkrieg zu suchen. Denn hier wurden im
2. Weltkrieg Bomben ähnlicher Bauart wie über Vals
abgeworfen — jene mit heimtückischem Langzeitzünder.
„Wir machen mit Spezialgeräten ein Geoscreening,
das auf zwei wissenschaftlich entwickelten Techniken
beruht“, schildert Macek vor
Ort im Gespräch mit der

„Krone“. „Damit lässt sich,
ganz ohne Bohrungen, bis in
zwölf Meter Bodentiefe blicken“, sagt der Experte.
Konkret führt die Osttiroler Spezialfirma elektromagnetische Messungen
durch, auch ein sogenannter
Flächenimpulsdetektor
kommt dabei zum Einsatz.
Letzterer sei freilich weitaus
höher entwickelt als ein gewöhnlicher Metalldetektor,
betont Experte Macek.

Auswertung über spezielle
Computerprogramme

Das Geoscreening geht recht
unspektakulär über die Bühne. Mitarbeiter von Macek
gehen mit einem Spezialgerät die Strecke ab und machen damit Aufzeichnungen. Die Auswertung erfolgt
dann über ein komplexes, eigens konzipiertes Computerprogramm.

22

SPRENGBOMBEN

fielen laut Anwalt Marcus
Autherith im letzten
Kriegsjahr 1945 in insgesamt
drei Luftangriffen auf Vals.
Dabei kamen entweder
Bomber des Typs B 24 oder
des Typs B 17 zum Einsatz.

„Wir haben bei früheren
Aufträgen in Tirol schon etliche gefährliche Kriegsrelikte entdeckt“, erinnert sich
Macek. So wurde zum Beispiel in Rum ein Bombentrichter, gefüllt mit Chemikalien, ausgemacht.

Sobald die Spezialisten
einen möglichen Gefahrenherd aufspüren, wird dieser
dem Auftraggeber mitgeteilt. „In solchen Fällen sind

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wir bei den Bauarbeiten auch
vor Ort. Die Entschärfung
bzw. Bergung übernehmen
staatliche Experten.“

In Vals wird derzeit intensiv diskutiert, ob die umliegenden Wiesen um die Explosionsstelle auf weitere
Blindgänger untersucht werden sollen. Marcus Autherith, Rechtsberater der Osttiroler Firma mit dem Hobby
Militärgeschichte, weiß von
drei Luftangriffen in dem
betroffenen Bereich.

Besitzer zahlt Suche,
Republik Entsorgung

Die Wahrscheinlichkeit,
dass sich noch etliche Blindgänger im Erdreich befinden, ist groß. Mittels Geoscreening ließen sich diese
relativ einfach und problemlos entdecken. Die Kostenfrage dafür ist gesetzlich klar
geregelt: Die Suche hat der