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Jahr: 2023
/ Ausgabe: 2023_08_29_Presse_OCR
- S.4
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Tiroler Tageszeitung
„Ein Jahrhunderthochwasser und seine Folgen“, Seite 3
Ein Jahrhunderthochwasser und seine Folgen
Bis die Pegel einiger Tiroler Flüsse ganz zurückgehen und sich die Lage endgültig entspannt, wird es noch dauern.
Von Benedikt Mair
Innsbruck - Rinnsale schwollen zu mächtigen Bächen an.
Aus Flüssen formten sich reißende Ströme. Vor den Fluten am Montag haben die Tiroler Behörden gewarnt, ihre
tatsächlichen Dimensionen
waren dann aber doch für
viele überraschend gewaltig.
In einigen Teilen des Landes
sprechen Experten sogar von
einem Jahrhunderthochwasser. Bis die Pegel mancherorts
ganz zurückgehen und sich
die Lage endgültig beruhigt,
wird es noch dauern.
Grund für die Ausnahmesituation war allem voran der
anhaltende und starke Regen. „Weit drinnen im Ötztal
fielen zum Beispiel bis zu 150
Liter pro Quadratmeter in nur
wenigen Stunden“, sagt Michael Winkler vom Innsbrucker Standort der GeoSphere
Austria. In Gschnitz (162 Liter pro Quadratmeter) und
im hinteren Zillertal (190 Liter pro Quadratmeter) wurde
dieser Wert sogar noch über-
‚ , Weil die Schnee-
fallgrenze auf über
3000 Metern Höhe lag,
ging jeder Tropfen sofort
in die Flüsse ein.“
Michael Winkler
(Meteorologe, GeoSphere Austria)
troffen. „Weil die Schneefallgrenze auf über 3000 Metern
lag, ging jeder einzelne Tropfen sofort in die Bäche und
Flüsse ein“, erklärt er.
Georg Raffeiner, Hydrologe beim Land Tirol, berich-
tet, dass „ein hundertjähriges
Hoctk unter and
an der Ötztaler Ache und wohl
auch am Inn bis Innsbruck
verzeichnet wurde. Dreißigjährige Hochwasser haben wir
an einigen anderen Flüssen
gemessen.“ Es werde dauern,
bis sich alle Pegelstände wieder normalisieren. „Und bis
wir das gesamte Ausmaß und
jeden Aspekt dieses Ereignisses voll erfasst und hydrologisch eingehend analysiert
haben, wird einige Zeit vergehen“, sagt Raffeiner.
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Ein Jahrhundelthoclmässer dürfte es gestern unter anderem beim Inn in
Innsbruck gegeben haben. Die Einsatzkräfte waren vorbereitet. Foto: Ax! Springer