Pressespiegel seit 2021
Jahr: 2023
/ Ausgabe: 2023_08_24_Presse_OCR
- S.11
Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.
Gesamter Text dieser Seite:
Kronenzeitung
Kronen
Zeitung
„Drängelei um politische Posten wird intensiver“, Seite 20
24.8.2023
FPÖ-Mann Markus
Lassenberger hält
den Mund, will ja
nur keinen Fehler
machen. Barbara
Thalers Zukunft
ist noch ungewiss.
Foto: Birbaumer Christof,
STAVROSTZOVARAS
Drängelei um politische
Posten wird intensiver
Markus Lassenberger (FP) sieht sich Innsbrucks VP-Theater
erste Reihe fußfrei an. Zukunft von EU-Politikerin Thaler unklar.
as Gerangel innerhalb
der Tiroler OVP um
die _Spitzenposition
für die Innsbruckwahl amüsiert nicht nur die anderen
Parteien, sondern ruft auch
viele inoffizielle Reaktionen hervor. Die SPO etwa
ist erfreut, dass ihr interner
Machtkampf nicht mehr öffentlich breitgetreten wird.
Und die FPO sieht dem
OVP-Theater munter erste
Reihe fußfrei zu. Deren
Spitzenkandidat, der 1. Vizebürgermeister Markus
Lassenberger, verhält sich
auffällig ruhig. „Nur jetzt
keine Fehler machen“, lautet im blauen Lager wohl
die Devise. Sollte das VP-
Treiben so weitergehen,
trauen Beobachter Lassenberger ernsthaft zu, in die
Stichwahl gegen Georg Willi
um den Bürgermeistersessel zu kommen. Und ob
dann die bürgerlichen Wähler, viele aus den Reihen
von Für Innsbruck und
Volkspartei kommend, lieber Willi wählen, daran darf
man zweifeln. Er habe zu
viel „angestellt“, heißt es.
Aber auch für die VP-Kandidaten Johannes Anzengruber und Florian Tursky hal-
CLAUS MEINERT
Tiroler Politik
Inoffiziell
ten sich die Jubelrufe und
Zustimmung in Grenzen.
Vor allem was Tursky betrifft, rumort es im Landhaus geradezu. „Tursky ist
ein Politiker, der noch nie
vom Volk gewählt wurde,
noch nie vom Volk gewollt
wurde. Nur Platter hat ihn
gewollt und mit dem Bundeskanzler vereinbart, dass
Tursky auch nach der Ara
Platter bleiben darf“, hört
man in den Wandelgängen.
Wechsel von der regionalen Politposse zur EU-Ebene. Noch eine weitere brisante Postenfrage ist derzeit höchst inoffiziell hinter
den Kulissen Gesprächsthema: Wie sieht die Zukunft
der Tiroler EU-Abgeordneten Barbara Thaler aus?
Ex-Landeshauptmann Gün-
Seite 11 von 17
ther Platter, der sie stets
förderte, hielt sie für ein
politisches Talent, hatte
große Pläne mit ihr. Selbst
der Bürgermeistersessel in
Innsbruck soll schon Thema gewesen sein, was Thaler aber angeblich ablehnte.
Sie sehe sich als EU-Abgeordnete, „ich mache diesen
Job sehr gerne“, hat sie die
„Krone“ vor Wochen wissen lassen. So gut, so fein.
Im kommenden Jahr steht
neben der Gemeinderatswahl in Innsbruck sowie der
Nationalratswahl (Termin
noch unklar) auch die EU-
Wahl am 9. Juni an. Aktuell stellt Osterreich 19 Abgeordnete, sieben davon die
Volkspartei. Man geht aber
schon jetzt davon aus, dass
die OVP Verluste einfahren
und sich für Thaler kein
Platz mehr im EU-Parlament ausgehen wird. Aus
diesem Grund soll die gebürtige Unterländerin — sie
wuchs in Thiersee auf - den
Wunsch geäußert haben, in
den Nationalrat zu kommen. LH Anton Mattle wird
wohl OVP-Wahllisten aus
Gummi benötigen, die man
dehnen kann, damit alle
„ihr“ Platzerl erhalten.