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Jahr: 2023
/ Ausgabe: 2023_08_20_Presse_OCR
- S.8
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Tiroler Tageszeitung
„Tierschutz-Notstand am Innsbrucker Bahnhof“, Seite 12
Tierschutz-Notstand am
Innsbrucker Bahnhof
Innsbruck - Das Thema
Stadttauben in Innsbruck
emotionalisiert —- vor allem seit der Verlegung
des aktuell einzigen Taubenschlags vom O-Dorf
in die Rossau. Ende Juli
präsentierte Wildtierbeauftragter Thomas Klestil
endlich das Innsbrucker
Taubenkonzept. Als erster Schritt sind heuer zwei
„Taubenhotels“ im Westen (Uninähe) und Osten
von Innsbruck (Neu-Arzl)
geplant. Die Tiere können
in einem artgerechten
Raum brüten, die Population kann geregelt werden, die TT berichtete.
Klestil wurde von der
AG Tierschutz in Abstimmung mit dem Tierschutzverein Tirol und
Veterinärmedizinern be-
auftragt, das Pilotprojekt
umzusetzen. Eine Zählung seit November 2022
ergab, dass rund 2000
Stadttauben in Innsbruck
leben. Laut Hans Lutsch,
Taubenexperte aus Salzburg, er hat am ersten
Taubenhotel im O-Dorf
mitgewirkt, bleiben viele
Fragen offen. Er kritisiert,
dass zwei kleine Häuschen für je 40 Tauben
gebaut werden, wobei
die Standorte noch nicht
gefunden seien: „An den
Hotspots passiert nichts.“
Am Innsbrucker Bahnhof herrsche der absolute Tierschutz-Notstand.
Hunderte Straßentauben
seien täglich auf der Straße auf der Suche nach
Essbarem: „Hunderte
Straßentiere sind in Not,
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oOhne artgerechte Versorgung.“ Hier, wo es am
dringendsten sei, traue
sich die Stadt keinen Taubenschlag zu planen.
Den Experten empört,
dass das Konzept das
Futterrecht für die Stadttauben in Frage stelle:
„Das ist eine Beleidigung
für jeden Tierschützer,
der das Leid erkennt und
handelt.“ Das Tierschutzgesetz scheine in Innsbruck keine Bedeutung
zu haben. Peter Kahr,
Tierschützer, er lebt im
O-Dorf, schließt sich an:
„In Österreich verstößt
ein Fütterungsverbot gegen das Tierschutzgesetz,
Tauben sind keine Wildtiere, sondern vielmehr
verwilderte Haustiere.“
(pla)