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Jahr: 2023
/ Ausgabe: 2023_08_15_Presse_OCR
- S.4
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Tiroler Tageszeitung
„Verzweiflung unter Eltern von Kleinkindern“ (Leserbrief), Seite 22
Verzweiflung unter
Eltern von Kleinkindern
Thema: Teure Mieten für
iner Freundin trudelte dieser Tage ein
Brief in die 80-Quadratmeter-Mietwohnung, in
dem die Vermieterin eine
Erhöhung der Grundmiete (nicht Betriebskosten,
nicht Energiekosten) um
200 Euro pro Monat ab
September ankündigt.
Diese Freundin hat genau ein Jahr nach der Geburt ihres dritten Kindes
wieder zu arbeiten angefangen, auch ihr Mann arbeitet. Die Kinderkrippe,
in der ihr jüngstes Kind
seit ca. einem halben Jahr
betreut wurde, sperrt nun
zu — der Grund: Die Kinderkrippe (private Einrichtung) kann sich die
Miete nicht mehr leisten.
Gott sei Dank und mit
viel Glück konnte nun ein
Platz in einer städtischen
Kinderkrippe gefunden
werden. Auch eine zweite, nahe liegende Kinderkrippe sperrt zu — der
Grund: Die Krippe kann
sich die Miete nicht mehr
leisten. Eine Freundin
meiner Freundin kommt
weinend mit dieser Nachricht - sie hat noch keinen
neuen Krippenplatz gefunden. Im selben Straßenzug, in dem meine
Freundin wohnt, steht
allerdings ein riesiges
Wohnhaus mit großem
Garten seit Jahren leer,
ein Einfamilienhaus leer,
mehrere Wohnungen in
verschiedenen Wohnblocks leer, leer, leer.
Ich bin daher der Meinung, dass in Gegenden
wie Innsbruck, in denen
die Mietpreise schon seit
Jahren außer Rand und
Band sind, eine Indexanpassung nur unter Berücksichtigung der Einkommen der Mieter legal
sein sollte. Eine Politik,
der kaum etwas wichtiger
ist, als dass alle Frauen so
früh wie möglich in den
Beruf zurückkommen,
hat sich um die Immobilien der Kinderkrippen
zu kümmern - und zwar
so, dass keine horrenden
Mieten gezahlt werden.
Esther Grießer,
6020 Innsbruck
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