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Tiroler Tageszeitung

„Radfahrer werden systematisch diskriminiert und gedemütigt‘“,
(Leserbrief) Seite 25

Radfahrer werden systematisch
diskriminiert und gedemütigt

Thema: „Radfahrverbot am Innsteg, Brücke wird Schiebestrecke“, TT, 15.7.

er kennt das nicht?

Fein wäre es, wenn
zwei oder drei Ampeln hintereinander grün sind. Umso
stressiger ist es jedoch, wenn
gleich mehrere Ampeln hintereinander rot sind. Extrem
frustrierend, unverständlich
und ärgerlich wird es, wenn
etliche Ampeln immer rot
sind, wenn man hinkommt.
Tatsächlich wahr: Es sind
knapp die Hälfte aller Ampeln
auf meinem Arbeitsweg immer rot, wenn ich hinkomme.
Immer!

Sie glauben es nicht? Es ist
aber Tatsache. Eine von vielen Diskriminierungen im
Alltag von RadlerInnen in der

Stadt. Auch spannend, wenn
vor einer Brücke und auch
gleich dahinter immer Rot
wartet. Innerhalb von rund
50 Metern muss ich zweimal warten. Jeden Tag, jahraus, jahrein. Nie grüne Welle.
Hinter der Brücke bekommt
der Kfz-Verkehr jedoch während meiner Wartezeit sogar
zwei Grünphasen geschenkt.

Kein Danke dafür, dass ich
auf meine Gesundheit achte
und unser eh schon ramponiertes Gesundheitssystem
entlaste.

Kein Danke dafür, dass ich
Ressourcen schone und keine
fossile Energie verschwende.

Kein Danke dafür, dass
ich die Umwelt nicht noch
mehr zerstöre. Es gibt kaum
Platz für RadlerInnen, keine
Gleichberechtigung. Stattdes-

sen systematische Benachteiligung, Diskriminierung und
Demütigung an allen Ecken,
Brücken und Enden.

Und die konservativen
Kräfte in Innsbruck setzen da
noch einen drauf und führen
über eine Brücke sogar eine
Schiebestrecke für RadlerInnen ein.

Wie groß wäre der Aufschrei, wenn in der benachbarten 30er-Zone Schikanen
für Autos eingebaut würden?
Dabei schießen die mit wesentlich mehr Geschwindigkeit und Gewicht auf FußgängerInnen zu. Aber mit
RadlerInnen kann man es
ja machen. Ohne fundiertes Konzept, rein polemisch,
ideologisch.

Wann setzt sich endlich
wissenschaftlich fundiertes

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und nachhaltiges Denken,
Gleichberechtigung aller VerkehrsteilnehmerInnen, also
gerechte Politik für alle Menschen und nicht nur fürs Auto
gegenüber konservativer Betonideologie durch? Wie heiß
muss es noch werden?

Christoph Lang
6063 Innsbruck

Radfahrer sehen in der Stadt sehr

oft rot. Foro: Anel Springer