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Jahr: 2023

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Tiroler Tageszeitung

Von Denise Daum

Innsbruck - Körperliche Fitness. Psychische Belastbarkeit. Stressresistenz. Teamfähigkeit. Das sind nur einige
der Anforderungen für die
Berufsfeuerwehr Innsbruck.
Geschlecht ist indes keine
relevante Kategorie. „Frauen
können den Job genauso machen. Sie müssen keine Angst
haben, zu schwach zu sein“,
versichert Nadja Flemming.
Und sie muss es wissen. Die
27-jährige gebürtige Deutsche ist seit rund einem Monat Feuerwehrfrau in Innsbruck. Sieben Schichten mit
vielfältigen Einsätzen hat sie
bislang hinter sich: von einem
größeren Containerbrand
über einen Wasserschaden
bis hin zur Tierrettung — die
Berufsfeuerwehr hat zuletzt
einem Marder das Leben gerettet.

In einer Männerdomäne zu
arbeiten, ist Flemming als gelernte Verfahrensmechanikerin gewohnt. Über den Leistungssport kam sie zunächst
zur Polizei. Bei gemeinsamen
Einsätzen mit der Feuerwehr

Feuer und Flamme für die Feuerwehr: Branddirektor Helmut Hager, Vizebürgermeister Hannes A
Nadja Flemming (Berufsfeuerwehr Innsbruck) und Marion Liebl (FF Mühlau) sowie Bezirksfeuerwehrkommandant Gerhard Mayregger (v.1.).

Wenn’s brenzlig wird, sind
Frauen die Ruhe in Person

Rambotum gibt es bei der Feuerwehr nicht, versichert Innsbrucks
Branddirektor Hager. Die Zahl der Feuerwehrfrauen steigt langsam an.

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TÄGLICH

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ist ihr klar geworden, dass
sie die Seite wechseln will.
Als dann in Innsbruck — „eine schöne Stadt, die ich aus
meiner Zeit als Snowboarderin kenne“ — ein Posten bei
der Berufsfeuerwehr ausgeschrieben war, hat Flemming
die Gelegenheit beim Schopf
gepackt. Mit ihr und Offizierin Maria Nuener sind derzeit
nur zwei Frauen bei der Berufsfeuerwehr.
Branddirektor Helmut Hager betont, dass Frauen weder benachteiligt noch bevorzugt werden. Die Ursache für

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die F fı

den geringen Frauenanteil
liegt ihm zufolge vor allem an
der geforderten Qualifikation
im technischen Bereich, welcher nach wie vor eine Männerdomäne sei. Bedenken
bräuchten Frauen aber nicht
zu haben. „Es gibt bei uns
kein Rambotum.“

Flemming bestätigt, dass
ihre Kollegen äußerst korrekt
im Umgang mit ihr sind. „Wir
sind ein Team.“ Dass der Beruf hinderlich bei der Familiengründung sein könnte,
glaubt Nadja Flemming übrigens nicht. Ganz im Gegenteil
sei die Feuerwehr durchaus
familienfreundlich. Durch
24-Stunden-Schichten könne man viel öfter zu Hause
sein als in anderen Berufen.

Bei den Freiwilligen Feuerwehren in Innsbruck liegt
der Frauenanteil bei rund 10
Prozent - Tendenz steigend,
wie Marion Liebl von der FF
Mühlau sagt. Die Jugendbetreuerin fühlt sich bei der
Feuerwehr sehr wohl. Das
Geschlecht spiele keine Rolle.

Für Bezirks-Feuerwehrkommandant Gerhard Mayregger sind Frauen eine wich-

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Marlene Haider (FF Igls),

„Wenn’s brenzlig wird, sind Frauen die Ruhe in Person“, Seite 17

Foro: Daum

tige Bereicherung. Ihre Arbeit
bei der Feuerwehr würden sie
„tipitopi“ machen. „Im Einsatz sind sie ruhiger als Männer. Die Frauen holen uns
wieder runter“, sagt Mayregger. Das bestätigt Marion
Liebl. „Die Männer sagen immer, ich strahle so eine Ruhe
aus.“

Mit großer Begeisterung
dabei ist auch die 13-jährige
Marlene Haider aus Igls, die
über ihren Papa zur Feuerwehr kam. Unterschiedlich
behandelt werde man als
Mädchen nicht, versichert sie.

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